Dinslaken. Noch nie war die weltweite Reaktion auf Reiner Langers Mail-Art-Aktionen unter dem Titel „Against War“ so groß wie jetzt. Ausstellung im Rathaus.

Im Februar 2018 startete der Dinslakener Künstler Reiner Langer den Aufruf zu seiner aktuellen Mail-Art-Aktion „Against War“. Für den 31. August setzte er die Deadline, aber dann bat die International United Organisation Mail Art (IUOMA), um Verlängerung, weil bei diesem jüngsten Aufruf die Flut der Postsendungen mit der unveräußerlichen Originalkunst nicht abriss. 350 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt beteiligten sich, selbst aus Syrien, Mali, Iran, und Irak wurden Langer über Künstlern aus Drittländern Arbeiten zugespielt. „Das hat mich wahnsinnig gefreut“, so Langer. Auch aus der Türkei kamen viele Einsendungen, ebenso den USA, China und Taiwan. „Was ich auch ganz toll fand, war, dass auch aus Dinslaken unter anderem mit Heike Meißner oder Dagmar Bergs Reaktionen kamen“.

Ein Unfall bremste den Künstler aus

Ein Teil der Bilder waren seit Dezember im Café Kostbar zu sehen, und auch die neue Betreiberin behält die Ausstellung bei. Eigentlich sollten die Bilder dort monatlich wechseln, aber dann hatte Reiner Langer einen Unfall zu Hause und konnte vier Monate weder arbeiten noch sich um Ausstellungstätigkeiten kümmern. Betroffen waren davon nicht nur die Ausstellung im Café Kostbar, sondern auch Projekte in Griechenland und Indien.

Einige Bilder sind in der Kostbar zu sehen

Jetzt ist Reiner Langer aber wieder am Start. Zur Neueröffnung des Cafés auf der Duisburger Straße werden andere Bilder des „Against War“-Projektes zu sehen sein. Und dann folgt die große Schau im Rathaus der Stadt Dinslaken. Die wird noch einmal eine ganz andere Dimension haben.

Reiner Langers Beitrag zu seiner Mail-Art-Aktion „Against War“.
Reiner Langers Beitrag zu seiner Mail-Art-Aktion „Against War“. © Reiner Langer

Zwar hat Reiner Langer neben der Kostbar schon dem Euskirchener Friedenstag, dem historischen Rathaus in Euskirchen und dem Kunstweekend Nimwegen Bilder für Ausstellungen zur Verfügung gestellt, aber niemals war die Mail Art Aktion in ihrer Gesamtheit zu sehen. Dies geschieht erstmalig im Rathaus Dinslaken in Kooperation mit „Toleranz leben“.

Dinslaken bekommt das Projekt zuerst

„Ich wollte das wirklich, dass, wenn meine Heimatstadt dieses gigantische Projekt haben möchte, ich es auch wirklich ihr als erstes exklusiv zur Verfügung stellen“, so Langer. Dinslakens stellvertretender Bürgermeister Eyüp Yildiz hat den Kontakt zu Thomas Pieperhoff hergestellt und der sagte sofort zu.

Die Ausstellung wird am 5. Juli eröffnet

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 5. Juli, um 15.30 Uhr von Bürgermeister Dr. Michael Heidinger. Es ist eine der internationalsten und politischsten Kunstausstellungen seit Jahren in der Stadt. Für Reiner Langer, der seit über 35 Jahren regelmäßig Mail-Art-Projekte unter dem Titel „Against War“ durchführt, geht die Bedeutung der Ausstellung dieser aktuellen und größten Aktion aber noch darüber hinaus: „Letztendlich ist es die Ausstellung meines Lebenswerks im Bereich Mail Art“. Die Bilder bleiben bis zum 1. September im Rathaus. Am 8. August um 18 Uhr findet dort ein von Thomas Pieperhoff moderiertes Künstlergespräch mit Reiner Langer statt.

Hintergrund: „Against war“

Einmal im Jahr veranstaltet die Stadt Nimwegen das Kunstweekend Nijmegen. In diesem Jahr war Reiner Langer eingeladen, mit seinem Mail-Art-Projekt „Against war“ das Motto zu geben.

30 Künstler wurden von der Stadt eingeladen, ebenfalls Arbeiten gegen den Krieg zu zeigen. Fünf davon beteiligten sich dann auch an Langers Mail-Art.