Dinslaken. Die Schüler des Berufskollegs in Dinslaken haben bei der U18-Europawahl schon abgestimmt – und wählten rot und grün nach vorne.

Die Schüler haben am Berufskolleg Dinslaken schon gewählt. Wie das sein kann? Dank der U18-Wahlen, die ein Angebot verschiedener Jugendorganisationen sind und von der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Bundes-Familienministerium gefördert werden. Sie werden immer 9 Tage vor den eigentlichen Wahlen durchgeführt und sollen die politischen Interessen der Minderjährigen fördern.

Entgegen den gängigen Umfragetrends wählten die Lernenden bei der U18-Europa-Wahl am Berufskolleg Dinslaken Ende der vergangenen Woche ihre Favoriten für die Europawahl. In zwei Wahllokalen konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Stimme bei den „simulierten“ Europawahlen abgeben.

Die SPD zieht an

Das Ergebnis überrascht teilweise, heißt es seitens des Kollegs. Auch wenn die SPD nach allen deutschlandweiten Umfragen allenfalls im Mittelfeld zu finden ist, wählten die Schüler sie mit 23 Prozent der abgegebenen Stimmen zum „Platzhirsch“. Nach den „Fridays for future“-Demonstrationen der Schülerinnen und Schüler konnten die Grünen nicht weit entfernt sein. Sie erhielten 21 Prozent.

CDU und FDP, die in NRW die Landesregierung stellen, haben sich bei den Schülern nicht sehr nachhaltig ins Gespräch gebracht. Die CDU sackt auf 11 Prozent ab, die FDP mit weniger Verlusten auf 4 Prozent. Die Linke liegt mit 7 Prozent etwa im Trend, ebenso die AfD mit 14 Prozent.

Diskussionen vor den Wahlkabinen

Den jungen Wählern sollte bei der U18-Wahl auch der Wahlvorgang selbst nähergebracht werden. So erhielten alle am Eingang zum Wahllokal ihren Wahlzettel für NRW und schon begannen – beim Warten auf eine freie Wahlkabine – die Diskussionen untereinander.

In einer Wahlkabine wurde dann ein Kreuz gemacht, und es folgte das Einwerfen des Wahlzettels in die Urne. Nicht wenige Schülerinnen und Schüler waren überrascht, wie einfach und kurz der eigentliche Wahlvorgang ist.

Das Berufskolleg hofft mit dieser Aktion die Schüler bei zukünftigen Wahlen an die Wahlurnen zu bringen, damit sie die Gestaltung des politischen Geschehens für ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Durch die Teilnahme an den Freitags-Demonstrationen haben sie ihre Interessen schon unter Beweis gestellt.