Voerde. . Viele Voerder füllen die Kunstaktion, die ein Zeichen für Toleranz und Verständigung setzen soll, mit Leben. Öffentliches Frühstück als Auftakt.

Der „Engel der Kulturen“ kommt nach Voerde: Das gleichnamige Projekt, dessen Erschaffer – die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten – ein Zeichen für Toleranz und Verständigung setzen möchten, wird in den kommenden Monaten in der Stadt vielfältig mit Leben gefüllt. Den Auftakt markiert am Samstag, 27. April, von 9 bis 12 Uhr auf dem Rathausplatz ein öffentliches Frühstück, bei dem Interessierte mit den Voerder Akteuren ins Gespräch kommen und sich geplanten Aktionen anschließen können.

Der Kreis derer, die teilnehmen, ist groß: Akteure der Integrationsarbeit, Schulen, Kirchengemeinden, Türkische Kulturvereine, Jugendzentren, verschiedene Netzwerke, Vereine und Ehrenamtliche sind dabei. Der Impuls, das Projekt nach Voerde zu holen, kam von Seiten des Frauenzentrums Voerde mit deren Frauen-AG Lokale Agenda. Aus deren Reihen wurde die Idee an den Fachdienst Soziales herangetragen, wie Iris Rutert erklärt, die bei der Stadt mit Asylangelegenheiten und der Flüchtlingshilfe betraut ist. Bei dem Frühstück werden auch Stellwände mit Informationen zum Projekt stehen und Flyer ausliegen.

Carmen Dietrich und Gregor Merten haben in der Stahlskulptur die Symbole der monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum vereint. Betrachtet man das Innere, erkennt man einen Engel.
Carmen Dietrich und Gregor Merten haben in der Stahlskulptur die Symbole der monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum vereint. Betrachtet man das Innere, erkennt man einen Engel. © Atelier Carmen Dietrich und Gregor Merten

Dessen Ziel sei es, den interkulturellen und interreligiösen Dialog voran- und die Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, erläutert Rutert. Die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten haben eine Stahlskulptur geschaffen, in die sie die Symbole der monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam – das Kreuz, den Stern und den Halbmond – eingearbeitet haben. Diese sollen stellvertretend für alle Kulturen und Religionen stehen und ragen daher nur unvollständig aus dem sie umgebenden Ring auf, wie die beiden Künstler auf der Webseite www.engel-der-kulturen.de erklären. Überraschenderweise visualisiere die gewählte Formation die Gestalt eines Engels. Und dies wiederum erklärt den Namen des Projektes. Engel gälten als „Beschützer und Botschafter“, sagen die Künstler. Die Stadt bewertet deren Projekt als einen wichtigen „Beitrag zur Integration und gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Islamophobie“.

Aktion soll auch im Religionsunterricht Thema sein

In den nächsten Monaten wird es in Voerde auf unterschiedlichen Wegen einen Einfluss finden. So soll es etwa im Religionsunterricht Thema sein. Es sind interreligiöse Vorträge und Ausflüge zu Moscheen, Synagogen und Kirchen geplant. Auch dazu sind interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen. „Der Kreativität ist keine Grenze gesetzt“, sagt Iris Rutert. Der Gedanke sei, dass die Menschen das Projekt wahrnehmen. Vielleicht fände sich ein Bäcker, der den Engel backen wolle, nennt Iris Rutert eine Idee.

Seinen Abschluss findet das Projekt in Voerde am 5. November. An dem Tag kommen die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten in die Stadt. Geplant sind Aktionen an drei bis fünf Stationen in der City, wohin auch die symbolträchtige Stahlskulptur bewegt wird, die sich über den Boden rollen lässt.

Diese Bodenintarsie soll am 5. November in der City verlegt werden.
Diese Bodenintarsie soll am 5. November in der City verlegt werden. ©

Schließlich wird an jenem 5. November der „Engel der Kulturen“ in kleinerer Form an einer geeigneten Stelle verlegt. Die erste Wahl wäre für Iris Rutert der Rathausplatz, wobei noch geklärt werden muss, ob dieser dafür geeignet ist. In den Boden eingelassen wird ein ringförmiges Stahlelement mit einem Umfang von etwa 65 mal 65 Zentimetern, das zuvor im Atelier der Künstler in der Mitte mit blau eingefärbtem Spezialbeton ausgegossen wurde. Nach dem Verlegen wird an gleicher Stelle das nächste Zeichen – für eine weitere Stadt – „aus einer kreisförmigen Stahlplatte mit dem Schneidbrenner ausgeschnitten“, erklären die Künstler.

>>Info: Auftaktveranstaltung und Kontakt

  • Auch Bürgermeister Dirk Haarmann nimmt an dem Frühstück teil, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind. Brötchen, Butter, Marmelade und Getränke sind frei. Es wird gebeten, Teller, Besteck und – sofern benötigt – sonstigen Belag mitzubringen.
  • Wer sich beteiligen möchte oder Fragen hat, kann sich an Iris Rutert wenden unter 02855/80234 (montags bis donnerstags 8 bis 12 Uhr) oder per Mail an fluechtlingshilfe@voerde.de. Auch hofft die Stadt auf die Unterstützung durch Sponsoren. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite www.engel-der-kulturen.de und auf Voerde bezogen auf edk.hopex.de.