Dinslaken. . Mit Dr. Georgios Stamatelos hat das Dinslakener Krankenhaus wieder einen Chef-Gynäkologen. Drei Schwerpunkte will der Mediziner angehen

Noch pendelt Georgios Stamatelos tagtäglich zwischen dem 90 Kilometer entfernten Gronau und Dinslaken hin und her. Der neue Chefarzt der Gynäkologie am St. Vinzenz-Hospital verlegt allerdings seinen Wohnsitz im Juli in den Averbruch. „Ich finde es wichtig, wenn man als Chefarzt im Bereich des Krankenhauses wohnt“, erzählt Dr. Georgios Stamatelos. Nur so sei der Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten und auch den Menschen möglich.

Er wirkt sympathisch und offen, der neue Chef der Gynäkologie. Er sei ein Arzt zum Anfassen, sagt er selbst. „Wenn ich beim Bäcker von einer Mutter angesprochen werde, die mir ihr Kind vorstellt, dem ich auf die Welt geholfen habe, dann freut mich das. Vor allem, wenn es eine schwierige Geburt war und ich helfen konnte“, sagt er. Dann wisse er wieder, warum er Medizin studiert habe, warum er unbedingt Arzt werden wollte.

Trotz fünf Jobangeboten fiel die Wahl auf Dinslaken

Seit dem 1. April ist der neue Chefarzt im Amt, offiziell eingeführt wird er am 16. Mai. Gleich fünf Job-Angebote gleichzeitig hatte er. Warum er sich für Dinslaken entschied? „Die familiäre Atmosphäre am Haus, von der Geschäftsführung bis hin zum jüngsten Mitarbeiter, hat mich beeindruckt. Das ist nicht selbstverständlich. Man spürt die Wertschätzung, die einem entgegengebracht wird.“ Aber „ohne die Zustimmung meiner Familie hätte ich den Posten nicht angenommen“, sagt Dr. Stamatelos.

Der Chefarztposten sei schon das Highlight einer jeden Arztkarriere, gibt er zu. Auf diese Herausforderung habe er sich gut vorbereiten können, war er doch bereits in leitender Funktion tätig, wurde von seinem Chef gut gecoacht. Als Chefarzt habe er nun aber Gestaltungsmöglichkeiten, könne seine Vorstellungen verwirklichen.

Geburtshilfe soll einer der Schwerpunkte werden

So sei die Geburtshilfe einer der Schwerpunkte, die er fördern wolle. In vielen Häusern werde die Geburtshilfe abgeschafft, hier wolle und müsse man sie zum Wohl der Mütter erhalten. Auch das Perinatalzentrum, die Frühchenstation also, sei wichtig. Man kämpfe derzeit um den Level-1-Status. Dieser würde bedeuten, dass lebensfähige Frühchen ab der 22. Schwangerschaftswoche oder einem Gewicht bis zu 1250 Gramm im St. Vinzenz-Hospital versorgt werden dürften. Bislang hat die Frühchenstation des Dinslakener Krankenhauses nur Level 2 und darf demnach alle Geburten ab der 29. Schwangerschaftswoche oder einem Gewicht ab 1250 Gramm aufpäppeln.

Der zweite Schwerpunkt für Stamatelos liegt im Bereich der gynäkologischen Onkologie. Hier sei eine Zertifizierung für das Krebszentrum Niederrhein geplant. Das Brustzentrum würde er gerne als weiteren Stützpunkt einem zertifizierten Brustkrebszentrum angliedern. Gespräche mit Duisburg und dem Marienhospital in Wesel sind angedacht.

Einen weiteren Schwerpunkt will der neue Chefarzt in der Schaffung eines zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentrums setzen. Immer noch eine der häufigsten Erkrankungen, die noch mit einem großen Tabu umgeben ist. Dabei würden gerade hier eine gute Diagnostik und eine gezielte Behandlung zum Erfolg führen.

>> BIOGRAFIE DES NEUEN FACHARZTES

  • Geboren ist der neue Chefarzt 1971 in Gießen. Seine Schuljahre verbrachte der Mann mit dem deutschen und griechischen Pass jedoch in der Heimat seiner Vorfahren auf Lefkos. Zum Studium kehrte er zurück nach Gießen, begann anschließend seine Laufbahn als Arzt an verschiedenen Krankenhäusern.
  • Dr. Georgios Stamatelos ist verheiratet und hat zwei Kinder. Bevor er die Stelle in Dinslaken annahm, begutachtete seine Familie die neue Heimat und war gleich Feuer und Flamme für die Stadt und das neue Häuschen.