Voerde. . Bernd Altmeppen hat neue Aufgaben. Sein Nachfolger Frank Steenmanns schwor die Partei auf die Kommunalwahl ein – mit Kampfansage an die SPD.
Vor seiner Wahl zum neuen Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes schwor Frank Steenmanns seine Partei während der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend in der Gaststätte „Zum Tannenhügel“ in Friedrichsfeld auch auf die im Herbst 2020 anstehende Kommunalwahl ein: Ziel sei es, dass die Christdemokraten die stärkste Fraktion im Stadtrat stellen – eine Losung, die auch Fraktionschef Ingo Hülser bereits ausgegeben hatte. Sein Vater habe ihm, der 1991 in die CDU eintrat, einmal gesagt, „Junge, Du bist in der falschen Partei“, denn Voerde sei ein rotes Pflaster, sagte Steenmanns in seiner Vorstellungsrede, um dann sogleich festzustellen: „Nichts ist festgeschrieben für die Ewigkeit.“ Die SPD habe keinen Anspruch auf Meinungsführerschaft in Voerde.
Der 52-Jährige, der beruflich als Vorstandsreferent bei der Niederrheinischen Sparkasse RheinLippe (Nispa) tätig ist, bezeichnete die Ausgangslage für die CDU als gut. Es gelte, den Bürgern und Wählern auf den Mund zu schauen. Auch warb Steenmanns für eine Diskussions- und Streitkultur – nur so komme man weiter. Die Infoabende und -stände sollten nicht nur zu traditionellen Terminen und auch an Orten, an denen „wir noch nicht waren“, stattfinden, meinte er weiter und warb darum, auch ganz Voerde im Blick zu haben: „Wir haben elf Ortsteile, aber nur eine Stadt.“
Steenmanns: Das „C“ steht auch für Nachhaltigkeit
Mit Blick auf das „C“ im Parteinamen stellte Steenmanns fest, dass das Wort „Christlich“ auch dafür stehe, diese Welt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Das „C“ bedeute auch Nachhaltigkeit. „Wir müssen die Grünen nicht überholen, aber die eine oder andere Position überdenken“, sagte Steenmanns, der in Dinslaken geboren wurde, in Friedrichsfeld aufwuchs, am Voerder Gymnasium sein Abitur baute, nach Studium und seiner ersten beruflichen Station in Düsseldorf Mitte der 90er Jahre nach Friedrichsfeld zurückkehrte und heute im Ortsteil Voerde lebt. Der Vater zweier erwachsener Söhne vertritt die CDU im Sozialausschuss als sachkundiger Bürger, befasst sich auch mit dem geplanten Kombibad, gehört dem Förderverein Voerder Bäder an.
Steenmanns tritt als neuer CDU-Chef die Nachfolge von Bernd Altmeppen an, der bei der turnusgemäß alle zwei Jahre anstehenden Vorstandswahl nicht mehr angetreten war. Der 57-Jährige, kein „Ur-Voerder“ wie Steenmanns – was ihn auch dazu bewog, ihn zu fragen, ob er sich vorstellen könne, das Amt zu übernehmen – hielt mit Blick auf die Ende Mai anstehende Wahl ein flammendes Plädoyer auf Europa. Er sei in Freiheit und Demokratie aufgewachsen. Europa sei der Grund dafür, sagte Altmeppen. Auch mit Verweis auf die Europa-Gegner appellierte er an die Parteimitglieder, für ein gutes Ergebnis der CDU zu sorgen.
Altmeppen wurde zum Mitgliederbeauftragten gewählt
Der gebürtige Dortmunder, der vor mehr als zehn Jahren nach Voerde kam, wird dem Stadtverband auch weiter aktiv zur Verfügung stehen. Altmeppen ist nun Mitgliederbeauftragter. Für das Amt hatte er als einziger kandidiert. Von den zu dem Zeitpunkt 36 anwesenden Mitgliedern gaben ihm 28 ihre Stimme, acht versagten sie ihm. Aktuell hat der Stadtverband 179 Mitglieder, 86 im Ortsverband Voerde, 56 in Frieddrichsfeld und 37 in Spellen, wie Altmeppen auf Nachfrage von Hans-Werner Tomalak erklärte. Dies seien acht weniger als zu demselben Zeitpunkt des Vorjahres – bedingt durch Todesfälle und Parteiaustritte.
Steenmanns, zu dessen Stellvertretern Bert Mölleken, Nico Kotzke und Jan Langenfurth gewählt wurden, dankte seinem Vorgänger, der 2015 den Posten des Voerder CDU-Stadtverbandsvorsitzenden übernommen hatte, für seine Arbeit. Diese sei nicht zu jedem Zeitpunkt „vergnügungssteuerpflichtig“ gewesen, doch Altmeppen habe sich seiner Verantwortung gestellt und sei nicht davon gerannt. Das sei ihm hoch anzurechnen. Als Geschenk überreichte der neue dem alten Vorsitzenden einen CDU-Regenschirm. Mit dem Griff könne er auf Mitgliederfang gehen, meinte Steenmanns humorig in Anspielung auf Altmeppens neue Aufgabe.