Dinslaken/Hünxe. . In einem Brief an Dinslakens Bürgermeister Heidinger bittet der BUND, die Verbindungsstraße zwischen B8 und Hünxer Straße zu streichen.
Die BUND-Kreisgruppe Wesel hat in einem Brief den Dinslakener Bürgermeister gebeten, den Bau der L4n zu verhindern. In dem Schreiben wird der Verwaltungschef darum gebeten, sich für eine Streichung der L4n aus dem Straßenbedarfsplan NRW einzusetzen und den Bau dieser Straße zum Vorteil der betroffenen Bürger und der Natur zu verhindern. Günther Rinke, Vorsitzender der BUND-Kreisgruppe Wesel, ist sich sicher, dass „damit gleichzeitig eine Entscheidung für den Klimaschutz und gegen Landschaftszerstörung getroffen wird.“
„Hünxer und Dinslakener Bürger werden gegeneinander aufgebracht“
Die Diskussion um den Entwurf des neuen Regionalplans Ruhr habe dafür gesorgt, dass die Planungen zur L4n ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt sind. Besonders bei den unmittelbar betroffenen Bürgerinnen und Bürgern im Dinslakener Bruch und in Hünxe-Bruckhausen habe das Thema für viel Unruhe gesorgt, so Rinke. „Durch die Straßenplanung werden mehr statt weniger Anwohner in Hünxe und Dinslaken unter dem Straßenverkehr vor ihrer Haustür zu leiden haben. Hünxer und Dinslakener Bürgerinnen und Bürger werden direkt gegeneinander aufgebracht“, meint Rinke.
Ein Moderationsprozess werde den Konflikt nicht lösen
Ein Moderationsprozess werde keine Lösung des Konfliktes bewirken, da die räumlichen Gegebenheiten in diesem Fall keine alternative, problemlose Trassenführung zulassen.
Je nach Trassenverlauf werden entweder Anwohner in Hünxe-Bruckhausen oder Bewohner des Dinslakener Stadtteils Bruch von starkem Straßenlärm und Abgasen betroffen sein. Die Lebensqualität dieser Menschen sinkt durch die zunehmende Feinstaubbelastung und die Zunahme anderer Schadstoffe in der Luft.
Unabhängig vom Trassenverlauf durchschneidet die geplante L4 ein für die nördlichen Dinslakener Stadtgebiete sehr wichtiges Naherholungsgebiet und mindert die Wohnqualität im Dinslakener Bruch und in Hünxe-Bruckhausen deutlich.
Dieses Naherholungsgebiet werde laut BUND im Regionalplan Ruhr ausdrücklich als regionaler Grünzug ausgewiesen und seinem Schutz werde ein hoher Wert zuerkannt. Die Notwendigkeit der Sicherung von Biotopverbindungen in der schon jetzt stark zerschnittenen Landschaft könne in Zeiten des dramatischen Verlustes an Biodiversität kaum bestritten werden.
L4n werde Dinslaken „nicht wesentlich“ entlasten
Aus Sicht des BUND werde die L4n keinen wesentlichen Beitrag zur Entlastung des Dinslakener Straßennetzes leisten, dessen größtes Problem in der hohen Belastung der in Nord-Süd Richtung verlaufenden B8 während des Berufsverkehrs liegt. Die L4n sei dagegen für den Verkehr in ost-westlicher Richtung zwischen Voerde und A3 interessant, wofür bereits der Hammweg (bzw. Weseler Straße) zur Verfügung stehe.
Durch die Schaffung einer zusätzlichen Verbindung zur A3 werde zusätzlicher Verkehr in den Raum unmittelbar nördlich von Dinslaken gebracht, der dort nicht hingehört. Zu diesem Verkehr werden in erheblichem Maße LKWs beitragen, da z.B. die Erweiterung des Hafens Emmelsum nach Angaben der Betreiber einen deutlichen Zuwachs an LKW Transporten mit sich bringen wird.