Dinslaken/Voerde/Hünxe. . Der Vorsitzende des Schützenkreises Dinslaken las Delegierten die Leviten: Es ging um Beschimpfungen und Disziplinlosigkeit bei Meisterschaften.

„Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung.“ So leitete Gustav Hensel, Kreis- und Bezirksvorsitzender des Schützenkreises Dinslaken, die Delegiertenversammlung in Friedrichsfeld ein. Zehn volle Jahre habe der Bezirk 012 mit aktuell rund 5500 Mitgliedern als eigenständiger Bezirk erreicht. „Eine Erfolgsgeschichte“, urteilte Hensel – wenn auch mit „kleinen Schönheitsfehlern“.

„Ein Dienstleister ist kein Lakai“

Denn den Jahresbericht des Vorstands, der zuvor an die 26 zugehörigen Vereine verschickt worden war, ergänzte Gustav Hensel durch persönliche, mahnende Worte. Er klagte über Disziplinlosigkeit und sogar Beschimpfungen. „Über 20 Jahre sage ich, dass ich mich als Dienstleister für die Vereine und Schützen verstehe. Das gleiche erwarte ich auch vom Vorstand.“ Aber ein „Dienstleister ist kein Leibeigener oder Lakai“, stellte Hensel klar. Die „Forderungen und Disziplinlosigkeit, die den gewählten Vertretern ständig, übers Jahr hindurch und besonders bei den Meisterschaften begegnen“, seien mit nichts zu rechtfertigen. Schließlich seien alle Beteiligten ehrenamtlich tätig.

„Wir haben nicht das Waffengesetz zu verantworten“

„Beschimpfungen, besonders unserer Sportleitung werde ich nicht mehr dulden. Wir haben nicht das Waffengesetz zu verantworten und die Sportordnung haben wir nicht geschrieben, wir sind aber für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich“, so Hensel. Derartiges Verhalten werde künftig mit Disqualifikationen geahndet. Auch würden immer wieder Helfer bei Meisterschaften kurzfristig absagen, ohne einen Ersatz zu benennen. „Die Antwort: ‘Ich kann mir einen Ersatz nicht aus den Rippen schneiden’ ist nicht akzeptabel, ich kann das auch nicht“, stellte Hensel fest.

Homepage wurde überarbeitet

Auch habe die Sportleitung „ab Mai letzten Jahres immer wieder erklären müssen, warum der Bezirk keine Website mehr hat.“ Eine Folge der Datenschutzverordnung – und „unzureichender“ Lieferungen des Web-Teams. Im Dezember habe er sich selbst daran gemacht, die Seite zu überarbeiten. Sie ist unter bezirk012.de zu finden. Der Präsident des Rheinischen Schützenbundes, Willi Palm, war angereist, um Willi Fengels das RSB-Ehrenwappen zu überreichen. Dieser ist seit 1954 im BSV Germania Voerde, war u.a. Vereinssportleiter, Kreissportleiter und Mitglied der RSB-initiatibvkommission. Palm nutzte die Gelegenheit, über rückläufige Mitgliederzahlen im RSB zu berichten und appellierte an die Vereine, für mehr Schützennachwuchs zu werben.

Vorstandswahlen

Bei den Vorstandswahlen wurden Angelika Uhlig (1. Schriftführer) und Daniel Fister (stellv. Schriftführer, erweiterter Vorstand) einstimmig gewählt. Auf Frank Dunkel folg – ebenfalls einstimmig – Sven Steenbreker als Kassenprüfer.

Zudem gab es einen Rückblick und Ausblick und Gedenken an die Verstorbenen.

Für die Ausbildungen Waffensachkunde (23./24./30. März) und Verantwortliche Aufsicht (30./31. März) sind noch Anmeldungen möglich. Die nächste Mitgliederversammlung ist am 5. September.