Dinslaken. . Die Awo Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt holte die Kampagne Luisa nach Dinslaken. Diese Gastronomen beteiligen sich und so finden Frauen Hilfe.

„Ist Luisa hier?“. Ja, sie ist da! Im Café Kostbar, in der Eisboutique Conedera, im Hinz und Kunz und in der Kuka. Auch in der Kutscherstube, der Shiva Shisha und Cocktail Bar, im Ulcus und in der Werkhalle im Walzwerk. Luisa ist in Dinslaken, denn jede Frau könnte irgendwann einmal Luisa brauchen. Doch wer oder was ist Luisa?

Frauen und Mädchen können sich ans Personal wenden

Im März startet die Kampagne „Luisa ist hier“ in Dinslaken, initiiert durch die AWO Anlaufstelle gegen sexuelle Gewalt. Die Frage ist ein Code, mit

   
    © Frauen-Notruf Münster

dem sich Mädchen und Frauen, die sich in irgendeiner Form belästigt fühlen, an das Personal der gastronomischen Betriebe wenden können.

Die Mitarbeiterinnen der AWO, Antje Peter und Anja Krebs, möchten seit Beginn des Jahres die Kampagne auch in Dinslaken etablieren. Entwickelt wurde die Kampagne in England, initiiert wurde das Ganze in Deutschland durch den Frauen-Notruf in Münster.

Das Personal wurde instruiert

Geschäftsführung und Personal der beteiligten Lokale wurde von der AWO Anlaufstelle über die Kampagne „Luisa ist hier“ und auch über die Hilfsmöglichkeiten informiert. Das Personal bekam Informationen, wie und wo sie die Frauen schützen können, die mit dieser Frage an sie herantreten. Die Möglichkeiten sind vielfältig und sollten dem Wunsch der Frauen entsprechen. So kann es sein, dass die Gastronomiemitarbeiter ein Taxi bestellen oder einen Freund der Frau anrufen. Sie begleiten die Frau zu ihrem Platz oder zeigen ihr einen Platz am Tresen, an dem sie geschützt stehen kann.

Informationen hängen aus

Informationen ob die Örtlichkeit die Kampagne unterstützt, erhalten die Besucherinnen über Plakate, die eigens dafür entworfen wurden. Sie haben einen hellblauen Untergrund auf denen in großen pinken Buchstaben „Luisa ist hier“ steht. Oft hängen diese in der Damentoilette, ein Ort, den vermutlich jede irgendwann besucht. Auch Handzettel mit den Kontaktdaten der AWO liegen aus.

„Wir wollen Position beziehen: Wir dulden so etwas nicht“

„Wir wollen durch die Kampagne nicht den Eindruck erzielen, es gäbe viele sexuelle Belästigungen in Dinslaken, sondern wir wollen Position beziehen: Wir dulden so etwas nicht“, erläutert Anja Krebs. Das Plakat soll an einen respektvollen Umgang miteinander appellieren. Wichtig ist es Anja Krebs und Antje Peter festzuhalten, dass ihre Beratungsstelle für alle Geschlechter zuständig ist. Berichte von Betroffenen handeln nicht von Straftaten, sondern vom „Anglotzen“ oder an die Brust gefasst werden. Genau in diesen Situationen finden Hilfesuchende durch das Codewort eine Anlaufstelle. Sie müssen nicht die Situation erläutern, sondern bekommen schnelle Unterstützung.

Acht Institutionen beteiligen sich an „Luisa“

Das Copyright für das Informationsmaterial ist in Münster. Da die Materialen nicht umsonst sind, wird die AWO Anlaufstelle durch Spenden von der SeWo unterstützt. Für die beteiligten Institutionen ist das Material kostenlos. Zurzeit beteiligen sich acht Institutionen in Dinslaken an „Luisa“, Interessierte können sich bei der AWO Anlaufstelle (Tel. 02064 – 621850) melden.