Dinslaken. . OHG-Schülerin holt in Dinslaken den zweiten Platz beim Regionalwettbewerb von „Jugend debattiert“ – und qualifiziert sich für die Landesebene.

Der Schlagabtausch beginnt, Clara Gorjup ergreift das Wort. Gestritten wird über Kommunales: Mit fester Stimme fordert die Schülerin des Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) in Dinslaken, dass der öffentliche Busverkehr künftig elektrisch betrieben wird. „Wir wollen, dass der grüne Niederrhein für Nachhaltigkeit steht.“

Der Konter beim Regionalwettbewerb von „Jugend debattiert“ in Dinslaken folgt prompt: Dafür wolle man nicht so viel Geld in die Hand nehmen, sagt Noah Valerius Brack, Schüler eines Moerser Gymnasiums, im historischen Ratssaal, den Bürgermeister Dr. Michael Heidinger zur Eröffnung des Wettbewerbs „den Ort der gelebten Demokratie“ nennt.

Einzug in die Landesqualifikation

Vielmehr sollten Autos sauberer und der Nahverkehr an sich attraktiver gestaltet werden. Ein Hin und Her von Pros und Kontras, mit denen sich die vier Debattierenden gegenseitig die Argumentation durchkreuzen.

Doch Clara Gorjup kann sich gegen ihre Mitbewerber der Klassenstufe 8 bis 10 aus Moers durchsetzen, holt für ihre Schule hinter Lilith Boßmann aus Goch den zweiten Platz und zieht damit in die Landesqualifikation des Wettbewerbes ein. Dafür waren „ein paar lange Abend neben der Schule“ nötig, in denen sie ihr Thema gründlich recherchieren und durchdenken musste, erinnert sich die 14-Jährige.

Immer besser werden

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Schülerin am Wettbewerb teilgenommen, wurde Vize-Schulsiegerin. „Da ich gerne rede, habe ich einfach gedacht, ich mache mit.“ Seitdem habe sie weiter dazugelernt, vor allem in den Wettbewerbs-Schulungen. „Es geht immer weiter, es geht immer besser.“

Ihre Mitschülerin Sofia Ben Salem vom OHG hingegen steht nicht am Redepult, sondern sitzt auf der Jurorenbank, bewertet von dort aus die Kandidaten der zweiten Altersgruppe, in der Schüler der Stufen 10 bis 13 aus Duisburg, Wesel und Moers über eine verpflichtende Mitarbeit von Bürgern in Gemeinderäten debattieren.

Gute Argumente zählen

Der Ausgang: Keine Einigung in Sicht. Beurteilt werden dabei Sprache, Mimik und Gestik sowie Sachkenntnisse der Debattierenden. Was gute Redner ausmacht? Plausible Argumente, Leidenschaft und Überzeugungskraft, da stimmen Clara und Sofia überein.

„Beim Debattieren lernen die Jugendlichen, sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinander zu setzten, verlässliche Quellen zu nutzen und aktiv zuzuhören“, sagt Lehrerin Constanze Wendt vom OHG, die den Regionalwettbewerb seit mehreren Jahren betreut. Darin hat sich Clara Gorjup bereits bewiesen – und schafft es mit ihrer Liebe zum Reden vielleicht noch bis ins Landesfinale.