Voerde. . Die Stadt Voerde ist auf den Müll aufmerksam gemacht worden. Die Eigentümer der Flächen zwischen Emscher und Rotbach werden nun angeschrieben.

Es ist kein halbes Jahr her, da machten sich viele Freiwillige auf den Weg, damit der Rhein sauberer wird. Die Ufer wurden abgelaufen, Müll eingesammelt. „RhineCleanUp“ hieß die Aktion und auch in Voerde waren Freiwillige unterwegs. Die Stadt hat sich engagiert, auch private Initiativen in den Rheindörfern Götterswickerhamm, Mehrum, Ork und Spellen. Nun ist die Stadtverwaltung auf eine Verunreinigung zwischen Emscher und Rotbach aufmerksam gemacht worden.

Plastik, Glas und Metall

Recht viel Müll ist zwischen der Rotbachmündung und der Emschermündung entdeckt worden. Ein Fall für die Stadt, dachte sich der Entdecker und informierte die Verwaltung. Neben den üblichen Verunreinigungen durch Plastik, Glas und Metall wurden auch Objekte mit Gefahrensymbolen (Gesundheitsschädlich, Ätzend und Entzündlich) ans Ufer gespült. Mitte Februar habe er die Stadt über die Müllablagerungen informiert. In seiner Antwort, erhalten am gleichen Tag, hieß es, man werde sich darum kümmern. Getan habe sich bis Ende Februar, Anfang März nichts. „Leider sieht sich die Stadt Voerde außerstande, die Müllablagerungen zu entfernen“, lautet sein Fazit. Am Ufer wurden Fotos gemacht und die Stadtverwaltung erneut informiert.

Wie am Dienstag Dezernent Wilfried Limke auf Anfrage der NRZ berichtet, habe die Stadt zunächst geprüft, ob die betroffenen Flächen auf Voerder Stadtgebiet liegen. Dann wurde geschaut, wem die betroffenen Flächen gehören. Wer sind die Flächeneigentümer?

Es sei nicht möglich, einfach städtische Mitarbeiter loszuschicken, es handele sich ja um Privateigentum. Das wird die Verwaltung aber unternehmen: Die Eigentümer erhalten per Post ein Angebot der Stadt. Sie können den Unrat einsammeln und an eine Stelle hinlegen, die von der Stadt angefahren werden kann. Dort würde man den Müll kostenlos aufladen und entsorgen, beschreibt Limke das Angebot. Das sei in Voerde eine schon viel Jahre geübte Praxis. Gerade nach Hochwasser werde es gemacht. Vor allem in Götterswickerhamm habe man damit gute Erfahrungen gemacht, wenn Eigentümer Schwemmgut auf ihren Grundstücken entdeckt haben.

Nicht Gold transportiert der Rhein, sondern vor allem Müll: Wie es in 2018 im Vorfeld der Aktion RhineCleanUp hieß, werden eine Million Kilogramm pro Jahr aus dem Fluss in die Nordsee gespült. Die Folgen sind bekannt: verendete Tiere, giftiges Wasser, abgestorbene Meerespflanzen.

Deshalb hat RhineCleanUp, zu Deutsch „den Rhein sauber machen“, angesichts dieser Zahl Alarm geschlagen und eine internationale Sammelaktion geplant: Die Initiative rief im Vorjahr alle Menschen am 1233 Kilometer langen Fluss zu einem großen Aufräumtag auf.

In diesem Jahr bietet die Stadt Voerde drei Sondermülltage an. Dann können Chemikalien, Farb- und Lackreste, Altöl, Batterien, Medikamente in haushaltsüblicher Art und Menge gebührenfrei angenommen werden.

Die Termine: 13. April, 15. Juni und 5. Oktober. In der Zeit von 9 bis 15 Uhr wird an diesen drei Samstagen auf dem Gelände des städtischen Baubetriebshofs, Grenzstraße 191a, der Sondermüll angenommen. Außerhalb dieser Tage kann nach Auskunft der Stadt dort kein Sondermüll angenommen werden.