Dinslaken. . Verwaltung informierte die Anlieger der Taubenstraße über den Zustand des Kanals und der Fahrbahn. Vorschlag zur Neugestaltung wurde präsentiert.
Der Kanal ist kaputt, nicht mehr zu sanieren, die Fahrbahn der Taubenstraße in Hiesfeld gleicht einem Flickenteppich. Die Stadt will beides erneuern. Wie das geschehen soll, darüber haben Baudezernent Dr. Thomas Palotz und weitere Mitarbeiter der Verwaltung am Montag Anlieger bei einer Veranstaltung in der Aula des Gustav-Heinemann-Schulzentrums informiert.
Für die Teilnehmer war eine Frage sehr interessant: Welche Kosten kommen auf sie zu? Die Stadt wollte auch ein Stimmungsbild mit nehmen, erfahren, was die Anwohner wollen. Am Ende, das wurde betont, entscheidet der Rat darüber, wie die Straße nach den Arbeiten aussehen wird.
Risse wurden entdeckt
Der Mischwasserkanal ist aus dem Jahre 1962, in dem Jahr ist auch die Straße erstellt worden. Nun kann er nicht mehr saniert, sondern muss komplett erneuert werden. Eine vor 15 Jahren ins Auge gefasste Sanierung wurde verworfen.
Bei Kamerabefahrungen sind Risse entdeckt worden, Grundwasser sickert in den Kanal, Abwasser ins Erdreich. „Der Betrieb kann nicht mehr gewährleistet werden“, hieß es von Seiten der Verwaltung am Montag. Es könnte zu Betriebsstörungen kommen. Wasser würde dann nicht mehr abfließen, Keller könnten unter Wasser stehen.
Asphaltschicht ist viel zu dünn
Auch die Straße ist in keinem guten Zustand. In jüngster Zeit sei sie an verschiedenen Stellen aufgebohrt worden. So habe man erfahren, wie die Fahrbahn aufgebaut sei. Der Aufbau entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen, es sei nur eine drei Zentimeter dicke Asphaltschicht vorhanden. Was viel zu wenig sei. Darunter befinde sich Schlacke. Risse sind vorhanden, Gehwege sind teilweise nicht befestigt.
Auch hier will die Stadt aktiv werden. Sie will nicht nur den Kanal in vier bis sechs Metern Tiefe erneuern. Dafür wäre es notwendig, einen Streifen in der Fahrbahnmitte zu öffnen. Es mache Sinn, die komplette Fahrbahndecke zu erneuern, ansonsten bliebe ein Flickenteppich zurück.
Verkehrsberuhtigte Zone, Bäume und Parkplätze
Die Verwaltung präsentierte bei der Veranstaltung einen Vorschlag, wie die Taubenstraße zwischen Kreisverkehr und Heisterbuschstraße nach dem Umbau aussehen könnte: vom Heisterbusch bis zur Straße An den Höfen als verkehrsberuhigte Zone, eine Fläche mit roten Pflastersteinen, eingezeichneten Parkplätzen und Bäumen, von der Straße An den Höfen bis zum Kreisverkehr gebe es normalen Asphalt, aber auch hier sind eingezeichnete Parkplätze und Bäume vorgesehen.
Zustimmung gab es für den Plan nicht, vielmehr wurde daran erinnert, dass die Stadt die Pflicht habe, die Kanäle zu sanieren. Aber sie habe 30 Jahre nichts unternommen. Und nun sage man, der Kanal müsse erneuert werden, er sei nicht mehr zu sanieren.
Was mit Blick auf die Kosten ein wichtiger Unterschied ist: Bei einer Sanierung trägt die Kommune allein die Kosten, muss sie über den Gebührenhaushalt finanzieren. Bei einer Erneuerung sind die Anlieger an den Kosten zu beteiligen.
Kosten liegen bei 2,8 Millionen Euro
Die vorgesehenen Bäume seien nicht erforderlich, es gebe genügend Grün in den Gärten. Applaus gab es für den Kommentar, man wolle einen neuen Kanal, aber keine Spielstraße, sondern eine normale Asphaltdecke. Auch wurde die Vermutung geäußert, dass die Stadt eine „Verschönerung oder Aufwertung“ ins Auge fasse, um die Anwohner an den Kosten für die Fahrbahn beteiligen zu können.
Nach bisherigen Schätzungen rechnet die Verwaltung mit Baukosten in Höhe von 2,8 Millionen Euro. 1,1 Mio. Euro entfallen auf die Straße, 1,7 Mio. Euro auf die Kanalerneuerung. Der Anteil der Anlieger hängt von der Grundstücksgröße ab. Die Anwohner sind vermutlich mit zwölf Euro pro Quadratmeter dabei. Würde nur der Kanal erneuert, liege der Betrag bei sechs bis 7,50 Euro pro Quadratmeter.
Baudezernent Palotz kündigte an, dass es eine weitere Informationsveranstaltung für die Anlieger der Taubenstraße geben werde. Die Sanierung solle im Laufe dieses Jahres durchgeführt werden.