Dinslaken. . Die Stadt zieht Konsequenzen aus der Bürgerbefragung: Bessere Kommunikation, neuer Belag am Ententeich, mehr Angebote für Jugendliche.

In der Stadt Dinslaken gibt es Verbesserungsbedarf bei der Kommunikation mit den Bürgern, bei den Freizeitangeboten speziell für Jugendliche und der Gestaltung der Grünflächen, insbesondere des Stadtparks. Diese Botschaften hat die Stadtverwaltung aus der Bürgerbefragung mitgenommen, an der sich im Sommer vergangenen Jahres 691 Menschen beteiligt haben (die NRZ berichtete). Und sie will Konsequenzen daraus ziehen.

Darum wurde gefragt

Das Land unterstützt die Entwicklung der Dinslakener Innenstadt seit 2010 mit Fördermitteln. Seitdem wurden unter anderem Neutor und Neutorplatz, Rutenwall, Stadtpark umgestaltet. Der Fördergeber verlangt auch eine Überprüfung und Bewertung der umgesetzten Ziele, was Dinslaken in Form der Bürgerbefragung umgesetzt hat. Bei der Meinungsabfrage soll es aber nicht bleiben – die Stadt will nach Möglichkeit auch Konsequenzen ziehen. Stadtentwicklung sei schließlich kein Selbstzweck, betonte Bürgermeister Dr. Michael Heidinger sondern sie „muss dem Menschen dienen“.

Stadtpark und Kommunikation

Die Kommunikation mit den Bürgern ist seit der Sanierung des Stadtparks immer wieder Thema in Dinslaken. „Das hat uns beim Bahnhofsvorplatz eingeholt, als wir nur Wettbewerbsergebnisse ausgehängt haben, und das hat uns beim Stadtpark eingeholt,“ so Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz. Beim Stadtpark seien Pläne gezeigt worden, „die mit der Realität nichts zu tun hatten“ – mit beigefarbenen Wegen nämlich, die am Ende dunkelgrau waren. Und so bewerteten in der Umfrage 39 Prozent der Befragten das Ergebnis negativ. Wesentliche Kritikpunkte: zu wenig Sitzgelegenheiten und der Schotter auf den Wegen.

Schon bei der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Stadtpark habe es „Kommunikationsschwierigkeiten zwischen Stadt und Bürgerschaft“ gegeben, räumte Liesa Schroeder von der Stabsstelle Stadtentwicklung ein. Die Stadt werde Informationen zu geplanten Projekten künftig „besser und plakativer kommunzieren“, versprach Palotz. Zudem müsse sie zuvor genau umreißen, wo der Bürger Gestaltungsspielraum habe und wo rechtliche Gründe oder der Denkmalschutz entgegenstehen, so Bürgermeister Heidinger.

Als direkte Konsequenz aus der geäußerten Kritik am Stadtpark soll der Bereich zwischen Kathrin-Türks-Halle und Ententeich einen neuen Bodenbelag bekommen. Nach der Sanierung der Stadthalle soll der Schotter durch Platten ersetzt werden, die auch das Barfußlaufen in dem Bereich ermöglichen.

Auch bei der künftigen Gestaltung von Flächen und Grünflächen im Bereich der Innenstadt – wie etwa bei der Trabrennbahn - solle der Wunsch der Bürger nach naturnaher Gestaltung und Sitzmöglichkeiten berücksichtigt werden. Damit wird ebenfalls ein Verbesserungsvorschlag umgesetzt, der aus der Umfrage resultiert. Palotz: „Die durchgestylte Grünanlage ist nicht das, was man sich wünscht.“

Unattraktiv für junge Leute

Die Aufenthaltsqualität der Innenstadt wurde in der Umfrage zu 37 Prozent zwar positiv bewertet – eine wichtige Rahmenbedingung für den Einzelhandel, wie Palotz betont –, die Mischung des Einzelhandelsangebots fanden allerdings nur 28,4 Prozent der Befragten gut. Die Älteren wünschten sich mehr kleinere Fachgeschäfte, die Jüngeren mehr internationale Ketten. Ein Drittel der Befragten kritisierte die Ladenöffnungszeiten. Für Jugendliche sei die Innenstadt allerdings weniger attraktiv – das fanden 52 Prozent der Befragten.

Auch die Freizeit- und Kulturangebote kamen weniger gut weg: Von 39 Prozent der Befragten gab es keine guten Noten. Vor allem für Jugendliche

Die Innenstadt ist wenig attraktiv für Jugendliche - war ein Ergebnis der Befragung.
Die Innenstadt ist wenig attraktiv für Jugendliche - war ein Ergebnis der Befragung. © Gerd Hermann

gebe es zu wenig Aufenthalts- und Ausgehmöglichkeiten. Die Stadt habe in der Vergangenheit schon darauf geachtet, bei der Gestaltung von Flächen – wie etwa am Rutenwall – auch Aufenthaltsräume für Jugendliche zu schaffen. Der Umbau der Kathrin-Türks-Halle biete zudem die Chance, auch mehr Angebote für Jugendliche zu schaffen, so Liesa Schroeder. Außerdem sei die Stadt gerade dabei, die Lebens- und Alltagssituation von Jugendlichen zu analysieren. Welche Orte schätzen Jugendliche, welche Orte wünschen sie sich – das seien Fragen, die dabei beantwortet werden sollen. Als erste konkrete Maßnahme soll das städtische Wlan im Frühjahr auf den Stadtpark ausgedehnt werden.