Dinslaken. . Am 28. Juli 1919 wurde die Gemeinde St. Marien von der „Mutterpfarre“ Herz-Jesu in Oberlohberg abgepfarrt und zur selbstständigen Pfarre erhoben. Erster Pfarrer in Lohberg war Albert Nienhaus, der zuvor schon in der Gemeinde als Pfarrrektor und Ortsschulinspektor tätig war.

Am 28. Juli 1919 wurde die Gemeinde St. Marien von der „Mutterpfarre“ Herz-Jesu in Oberlohberg abgepfarrt und zur selbstständigen Pfarre erhoben. Erster Pfarrer in Lohberg war Albert Nienhaus, der zuvor schon in der Gemeinde als Pfarrrektor und Ortsschulinspektor tätig war.

Gottesdienst wurde zu diesem Zeitpunkt noch in einer hölzernen Notkirche abgehalten. Die heutige Marienkirche wurde erst 1932 fertiggestellt und geweiht. Für den jungen Stadtteil war die Erhebung zu einer selbstständigen Pfarrei ein besonderes Ereignis. „Der Gemeindeausschuss von St. Marien möchte an diesen denkwürdigen Tag im Laufe dieses Jahres mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnern“, erklärt Uwe Süpner. Begonnen wird die Veranstaltungsreihe mit einem Konzert der Turmbläser am kommenden Sonntag, 17. Februar, um 17 Uhr in der Marien-Kirche.

Ein Blick in die Chronik der Pfarrgemeinde: 1907 bezogen die ersten Bergleute mit ihren Familien die neue Siedlung in Lohberg. Seelsorglich betreut wurde sie von Oberlohberg aus, wo seit einigen Jahren mit der Herz-Jesu-Kirche ein Seelsorgebezirk von Sankt Vincentius aus eingerichtet worden war. Bereits um 1910 war die Errichtung einer eigenen Kirche vorgesehen. Diese Pläne fielen wie der größte Teil des Ausbaus der Bergarbeitersiedlung dem Ersten Weltkrieg und der sich anschließenden Weltwirtschaftskrise zum Opfer. Fanden die ersten Gottesdienste in der Lohnhalle der Zeche statt, so stand der Gemeinde ab 1918 eine hölzerne Notkirche hinter dem „Kasino“ zur Verfügung. 1919 erfolgte die erwähnte Abpfarrung.

Der Neubau der Marienkirche wäre ohne das hohe Engagement von Albert Nienhaus nicht möglich gewesen. Getreu seinem Wahlspruch „dominus providebit“ (Der Herr wird sorgen) gab er das Projekt nie auf. Weil in Lohberg selbst nicht viele Spenden zu erwarten waren, kümmerte er sich um die notwendigen Mittel durch intensive Verhandlungen mit kirchlichen und weltlichen Behörden. Bettelnd zog er durchs Bistum und predigte auf 130 Kirchenkanzeln, um Geld für eine „der ärmsten Gemeinden des Bistums“ zu sammeln. So konnte am Ende der Neubau finanziert werden.

Der erste Spatenstich erfolgte 1930 und in knapp zwei Jahren entstand die Kirche auf einem Bauplatz am Rande der Siedlung. Am 10. Dezember 1932 wurde sie von Weihbischof Dr. Johannes Scheifes geweiht. Seit dieser Zeit prägt der markante Bau den Dinslakener Bergarbeiterstadtteil.

Die Lohberger Marienkirche wurde nach den Plänen des Weseler Architekten Hermann Merl als expressionistischer Kirchenbau errichtet – ein typischer Baustil für Kirchen zwischen den beiden Weltkriegen. Als Baumaterial bevorzugte man hartgebrannten Klinker. Als Gestaltungselement verwendete Merl ineinander verschachtelte schlichte Formen. Die Bänke im Kirchenschiff sind so angeordnet, dass alle Besucher zusammensitzen, niemand wird hervorgehoben.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Kirche schwer beschädigt. Das heutige Bild wird geprägt durch die in den Jahren 1967 und 2005 durchgeführten Renovierungsmaßnahmen. Im Bistum Münster ist der angewandte Baustil ziemlich einzigartig, so dass die Lohberger Marienkirche zwischenzeitlich unter Denkmalschutz gestellt wurde.

an das Konzert der Turmbläser in der Marienkirche lädt der Brasilienkreis zu einer Begegnung in den Räumen des ehemaligen Pfarrbüros ein. Für Speis und Trank ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.