Dinslaken. . Donnerstag wurden der Motor und der Generator angeliefert. Die Anlage wird mit Biomethan betrieben und kann binnen Minuten hochgefahren werden.
Der Sattelschlepper mit Kufsteiner Kennzeichnen wird in Position gebracht, die Zufahrt zum Wasserturm im Lohberger Bergpark versperrt an diesem Donnerstagmorgen ein Autokran. Mit ihm werden zwei schwere Einzelteile auf das Gelände des Biomethan-Kraftwerks der Stadtwerke gehoben. Zusammengeschraubt und verbunden bilden der Motor und der Generator das neue Flex-Blockheizkraftwerk, das im ehemaligen Kühlturm der Zeche untergebracht ist.
Sind beide Teile montiert, kann mit dem neuen Blockheizkraftwerk Strom und Wärme produziert werden: Die Anlage verfügt über 3,3 Megawatt elektrische und drei Megawatt thermische Leistung. Wie dem seit 2011 am gleichen Standort betriebenen BHKW, dient der neuen Anlage Biomethan als Brennstoff.
In fünf Minuten einsatzbereit
Und das neue Blockheizkraftwerk ist nach Angaben der Stadtwerke schnell. Wie eine Unternehmenssprecherin erläutert, brauche es ganze fünf Minuten, um vom Ruhestand in den Erzeugungsbetrieb zu gehen. Bei der Anlage handelt es sich um das erste Flex-BHKW der Stadtwerke, das punktgenau Strom produziert, wenn dieser auf dem Markt benötigt wird.
Besteht Bedarf, liefert es – liegen die Strompreise wegen eines Überangebots im Negativbereich oder sind sehr niedrig, bleibt es abgeschaltet. Aus ökologischer Sicht mache die Anlage Sinn, da es den Brennstoff Biomethan nur dann verbraucht, wenn Energiebedarf besteht.
Punktgenaue Lieferung
Das neue Flex-BHKW ist die bislang größte Einzelerzeugungsanlage der Stadtwerke. Zusammen mit dem schon vorhandenen Biomethan-BHKW stehen nun am Standort Lohberg eine Leistung von 5,3 Megawatt elektrisch und fünf Megawatt thermisch zur Verfügung.
Von Seiten des Unternehmens wird aber betont, dass das allerdings nicht bedeute, dass dort mehr Strom und Wärme als bisher erzeugt werden. Sinn und Zweck des Flex-BHKW sei es, die gleichen Mengen wie bisher punktgenau dann zu liefern, wenn sie witterungsbedingt tatsächlich benötigt werden, um die Schwankungen durch Wind und Sonnenenergie auszugleichen.
Ende April kann die Anlage in Betrieb genommen werden
Die Stadtwerke investieren 1,2 Millionen Euro, das BHKW soll Ende April in Betrieb genommen werden. Seit 1998 erzeugen die Stadtwerke im alten Kühlturm der Druckluftanlage des ehemaligen Bergwerks Lohberg Energie. Zunächst aus Grubengas und Erdgas, seit 2014 aus Biomethan. Jetzt erfolgt dort die Umrüstung zu einem flexiblen Blockheizkraftwerk.
Der Strompreis ist im Tagesverlauf starken Schwankungen unterworfen. Diese resultieren aus einer Wechselwirkung, die sich aus der naturgegebenen Einspeisung von Strom aus Wind- und Sonnenenergie und anderen Kraftwerken und dem Bedarf von Industrie, Gewerbe und Privathaushalten ergibt.
Ein flexibles BHKW kann Strom punktgenau dann produzieren, wenn es hohen Bedarf gibt. Es springt automatisch in dem Moment an, wenn der Strompreis hoch ist.