Dinslaken. . Das Angebot auf dem Neutor-Platz kommt bei vielen Besuchern an, doch es gibt auch Verbesserungsvorschläge. Händler ziehen eine gemischte Bilanz.

Das Ende naht, der diesjährige Weihnachtsmarkt vor der Neutor-Galerie hat Sonntag zum letzten Mal geöffnet. Kurz vor Schluss finden sich am Freitagmittag noch einige Besucher dort ein, vertilgen Würstchen oder suchen sich ein gemütliches Plätzchen in der Scheune, so auch Heidi und Karl-Heinz Knoblich sowie Peter und Conny Wramp. Gemeinsam trinken sie entspannt Glühwein und klönen freudig.

Sie blicken dabei auf den diesjährigen Weihnachtsmarkt zurück und zeigen sich insgesamt zufrieden: „Der Weihnachtsmarkt ist klein, aber fein“, sagt Peter Wramp. Er finde den Markt gemütlich und die Preise absolut in Ordnung. Erfreut zeigt er sich über die Beleuchtung und Dekoration, die im letzten Jahr noch gefehlt habe. Der Markt wird immer besser, sagt Peter Wramp. Auch Heidi Knoblich gefällt es hier, sie schätzt die vielen Sitzmöglichkeiten und die Karussells für die Kinder.

Wunsch nach mehr Auftritten

Das musikalische Programm bewerten sie alles in allem als „gut“, wünschen sich aber für die Zukunft mehr Bands und Auftritte: „Es wäre toll, wenn Straßenmusikanten hier spielen würden“, sagt Peter Wramp. Darüber hinaus erhofft sich Karl-Heinz Knoblich, dass die Geschäfte mehr eingebunden werden, auch kleine Stände vor ihren Geschäften aufbauen. Seine Frau Heidi stimmt ihm zu: „Der Weihnachtsmarkt sollte mehr in die Stadt integriert sein, nicht nur auf dem Neutorplatz, sondern bis zur Altstadt führen.“

Nicht nur die vier, auch Beate und ihr Mann Klaus Gamerschlag hat es zum Weihnachtsmarkt gezogen, sie wärmen sich mit Glühwein auf. Beate Gamerschlag zieht dieses Mal ein positives Fazit: „Der Weihnachtsmarkt ist toll – im Gegensatz zu den vergangenen Jahren.“

Klaus und Beate Gamerschlag.
Klaus und Beate Gamerschlag.

Beide sind mit dem Essenangebot zufrieden, loben die Gemütlichkeit, während von zweiten Seiten unterschiedliche Musik erschallt: von der einen Seite ertönt ein Weihnachtslied, von der anderen Seite dudeln Jahrmarkt-Klänge. „Wir wünschen uns einheitliche Musik.“ Außerdem hätte sich Beate Gamerschlag mehr von dem Überraschungsmusikgast erhofft, sie hatte auf Michael Wendler getippt, doch es wurde der Musiker Michael Larsen: „Den kannte ich nicht.“

Fehlendes Handwerksangebot kritisiert

Auch die kleine Familie aus Tochter Fiona, Vater Carsten und Mutter Vera, die den Nachnamen nicht angeben wollten, ist insgesamt zufrieden mit dem Markt. Nur für die Zukunft wünschen sie sich wieder eine „Eisfläche“.

Im Gegensatz zu den anderen Besuchern war Herbert, der ebenfalls seinen Nachnamen nicht verraten wollte, im Ganzen eher enttäuscht: „Als Schulnote gebe ich eine drei minus bis vier.“ Er begründetet sein Urteil mit der fehlenden Vielfalt: „Hier sind ja nur Imbissbuden.“ Er wünscht sich Buden mit Handwerks- und weihnachtlichen Geschenkangeboten. Gut bewertet er „die Beleuchtung“.

Gemischtes Fazit bei Händlern

Bei den Händlern fällt die Bilanz sehr unterschiedlich aus. „Es läuft gut, wir können uns nicht beklagen“, sagt Stefan Przybylla. Die Scheune, die unter anderem Glühwein verkauft, „wurde gut angenommen“. Er schätzt, dass es sogar besser war als im letzten Jahr. Gerade an den Wochenenden sei es voll gewesen.

Ebenfalls zufrieden ist Sabine Giersemehl, die Bonbons verkauft und mit dem Stand nur am Wochenende auf dem Neutor-Platz zu finden ist. „Es lief gut, an den Wochenenden waren viele Menschen da.

Sabine Giersemehl verkauft Bonbons.
Sabine Giersemehl verkauft Bonbons.

Sie verkauft Lakritz, Frucht- oder Glühweinbonbons. „Die Dinslakener sind Glühweinbonbons-Fans.“ Im Gegensatz zu den beiden war Verkäufer Joseph Nieke, der Reibekuchen und gebackene Kartoffeln anbietet, total enttäuscht: „Es war zu wenig los, das ist niederschmetternd.“ Er macht ein „fettes Minus“, schreibt „dicke rote Zahlen“. Zwar seien die Gäste nett und der Markt wunderschön aufgebaut, aber bis auf die Eröffnung sei es meistens leer gewesen. Nun zeigt er mit seinem Handy ein Video, in dem keine Menschenseele zu sehen ist,es regnet und der komplette Platz leergefegt zu sein scheint: „So sah es oft aus.“

>>Info: Veränderungen im Vergleich zum Jahr 2017

2018 gab es auf dem Weihnachtsmarkt vor der Neutor-Galerie einige Veränderungen. So wurde die Bühne diesmal am Anfang des Platzes – nicht vor dem Einkaufszentrum – aufgebaut. Zudem sorgt ein Lichterhimmel für einen stimmungsvolleren Markt. Am Samstag ist der Markt noch von 10 bis 21 Uhr geöffnet, am Sonntag von 14 bis 20 Uhr.