Dinslaken. Bernard „Ennatz“ Dietz feierte gemeinsam mit den Produzenten in Dinslaken Premiere in der Lichtburg. Der Film zeigt seine Fußball-Karriere.
„Ich weiß gar nicht, wieso ein Film über mich gedreht werden sollte“, wunderte sich Bernard Dietz anfangs, er sei ein Mensch wieder jeder andere auch. Aber er ist nun mal auch eine waschechte Fußball-Legende aus dem Ruhrgebiet. Zu seinem 70. Geburtstag würdigten Adnan G. Köse und Thorsten „Ippi“ Ippendorf sein Leben mit einem Film: „Ennatz – Eine Zebralegende“. Nach der Weltpremiere in Duisburg, war es den beiden gebürtigen Dinslakenern ein besonderes Anliegen, eine Premiere in ihrer Heimatstadt zu veranstalten.
Der erste Profivertrag mit 22 Jahren
Mit 22 Jahren unterschrieb Bernard Dietz beim Meidericher Spielverein Duisburg seinen ersten Profivertrag, nachdem er durch gute Leistungen in seinem Heimatverein SV Bockum-Hövel auf sich aufmerksam machte. Beim MSV ging seine Karriere steil bergauf. In den Jahren 1970 bis 1982 konnte sich „Ennatz“ auf dem Platz beweisen und führte 1980 die deutsche Nationalmannschaft als Kapitän zur Europameisterschaft.
In den Reihen der Duisburg-Fans ist Dietz ein geschätzter Mann. Er kommt aus einer Bergbau-Familie, hat hart für seinen Erfolg trainiert, ist bodenständig und seinem Verein immer treu geblieben. Auch das Maskottchen des MSV wurde nach ihm benannt. So war es wenig verwunderlich, dass das Kino-Publikum bei der Premiere in Dinslaken in „Blau-Weiß“ gekleidet war. Von Großvätern mit ihren Enkeln bis hin zu Erwachsenen waren alle Altersgruppen vertreten. Während des Films erinnerten sich viele Zuschauer an alte Zeiten zurück und applaudierten bei alten Spielszenen, die im Film gezeigt wurden.
Duelle mit dem FC Bayern München
Neben Dietz sind im Film auch weitere Fußball-Größen mit von der Partie. Die „Stimme des Ruhrgebiets“ Werner Hansch sprach mit „Ennatz“ im deutschen Fußballmuseum über den Gewinn der Europameisterschaft. Mit Karl-Heinz Rummenigge erinnerte er sich in der Allianz-Arena an frühere Duelle mit dem FC Bayern München und die gemeinsame Zeit in der Nationalmannschaft zurück. Dietz hat die Kapitänsbinde nach seinem Ausscheiden an den jüngeren Rummenigge übergeben. Mit anderen ehemaligen Mannschaftskollegen verglich er den Fußball von früher und heute. „Als wir jung waren, spielten wir auf der Straße. Die eine Straße gegen die andere, am Samstag ging’s um die Deutsche Meisterschaft“, erzählt er den Zuschauern im Film. „Heute wird schon in der D-Jugend mit den gleichen taktischen Mitteln wie in der Bundesliga gespielt.“
Vorher und nachher plauschte Dietz mit den Fans
Vor und nach dem Film stand Dietz den Zuschauern Rede und Antwort und posierte für Fotos. „Die Fans haben in meiner Karriere immer eine wichtige Rolle gespielt“, verrät er. „Wenn Menschen Geld dafür bezahlen mich und meine Mannschaft zu sehen, dann müssen wir alles aus uns rausholen und abliefern.“
Die wichtigste Frage an Dietz aus dem Publikum war, wie die „Zebras“ denn am Wochenende spielen. „Wenn es nach meinen Tipps geht, wären wir schon längst wieder in der ersten Liga“, sagte Dietz lachend. Versprach aber, dass die Mannschaft alles geben werde.