Voerde. . Die Stadt Voerde möchte in Götterswickerhamm Kirche und Dorfmitte in den Fokus stellen. Bürger äußerten bei Anhörung Bedenken und Anregungen.
Zu einer Bürgeranhörung in Sachen der geplanten Deichbaumaßnahme in Götterswickerhamm hatte die Stadt Voerde in das evangelische Gemeindehaus eingeladen. Zahlreiche Bewohner des Rheindorfs waren der Einladung gefolgt. „Es soll heute allerdings vorrangig um die städtebaulichen Maßnahmen gehen, die den Deichbau begleiten werden“, sagte Wilfried Limke, Erster und Technischer Beigeordneter der Stadt. Was die Stadt, eingebettet in die erforderliche Deichbaumaßnahme plant, bezeichnet Wilfried Limke gerne als „Dorfreparatur“: In der Mitte des Dorfes soll die Dammstraße rund einen halben Meter abgesenkt werden, um dort eine offene Platzsituation zu schaffen, auf der bei Bedarf die Elemente für einen mobilen Hochwasserschutz aufgestellt werden können. „Damit schafft man eine Situation, in der die Schinkelkirche und die Dorfmitte wieder im Mittelpunkt stehen“, sagte Wilfried Limke.
Mehr als 100 Stellplätze vorgesehen
In der Planung stehen noch nicht alle Details fest. Klar ist, dass in Zukunft der Radweg vom Deich zwischen Götterswickerhamm und Mehrum weiter bis zum Kreisverkehr führen soll. Hier kam von Seiten der Bürger die Frage, ob man nicht auch entlang der übrigen Dammstraße, vom Dorfgemeinschafthaus bis zum „Strandhaus Ahr“, einen Radweg ausführen könnte. Entlang der Straße ab dem Restaurant „Zur Arche“ sieht die städtische Idee vor, dass neben einer Mauer, die rund einen Meter über Straßenniveau aufragen wird, mehr als 100 Stellplätze entstehen können. Einige davon könnten auch für Wohnwagen gestaltet werden.
Hier wurde aus den Reihen der Bürger nachgefragt, ob man im Zuge dieser Umgestaltung nicht auch die Straßenkreuzung zwischen Dammstraße, der Straße Unterer Hilding und der Zufahrt zum Parkplatz des Restaurants direkt am Rheinufer etwas entschärfen könnte. „Wir wollen diese Situation entschärfen. Damit wird sich ein Verkehrsplaner noch beschäftigen“, erklärte Wilfried Limke. Ebenfalls wurde vorgeschlagen, an der Straße auch Haltemöglichkeiten für Reisebusse zu schaffen.
Stadt: Kosten werden nicht auf Anlieger umgelegt
Beruhigen konnte Wilfried Limke einen der Bürger, der nachfragte, ob die Kosten für die Bauarbeiten im Dorfkern auch den Anwohnern direkt zu Last gelegt werden würden. Eine Umlage der Kosten wie bei Straßenerneuerungen werde es auf keinen Fall geben, erklärte der Erste und Technische Beigeordnete der Stadt. Auch bei einer Nachfrage zum möglichen Anstieg der Lärmbelästigung in der Kirche versuchte Limke zu beruhigen: „Der Bereich soll verkehrsberuhigt sein. Zudem soll es auch eine neue, schallabsorbierende Oberfläche geben und es wird ein Abgrenzungselement Richtung der Kirche geben. Alles in allem sollte es dann leiser werden – oder zumindest nicht lauter“, sagte er.
Bis es mit dem Bau losgeht, wird es allerdings noch etwas dauern. Bei der Stadt rechnet man derzeit mit einem möglichen Baubeginn Anfang 2021.