Voerde. . Von Halloween-Grusel bis Gaumenschmaus: Auf dem Bauernmarkt in Spellen war zu erleben, was sich alles aus Kürbis machen lässt.

Der Dorfplatz in Spellen präsentiert sich zum Bauernmarkt ganz im Zeichen des Kürbis. Große Holzkisten mit dem herbstlichen Gemüse zieren den Raum zwischen den Ständen der Markthändler. Vom Hof Schäfer in Hamminkeln kommen die Früchte. „Alles aus eigenem Anbau“, kommentiert Verkäuferin Elisabeth Grunden vom Hof Schäfer die orangefarbene Pracht. Neben der bekannten Kürbisvariante gibt es hier auch kleine, mit bunten Gesichtern bemalte Zierkürbisse zu sehen oder Hokkaido-Kürbisse, die zum Verkauf parat stehen.

Mit Kratzlöffeln und kleinen Sägen ging es ans Werk

Ein besonderer Spaß wartet derweil auf die jungen Besucher des Bauernmarktes. Die dürfen sich mit Kratzlöffeln und kleinen Sägen in der Größe von Kindermessern an die Gestaltung von Kürbissen passend zum Halloween-Fest machen, das aus dem englischsprachigen Raum seinen Weg nach Deutschland gefunden hat. Mit Vorlagen zur Gestaltung der Kürbisse ausgestattet geht es ans Werk. Das Motiv ist bei allen das Gleiche: Eine gruselig grinsende Horrorfratze wird aus einer Seite der Früchte geschnitten.

„Wir sind extra deswegen hierher gekommen“, erzählt Mutter Nadine, die mit ihren Söhnen Oskar (6) und Emilian (3) auf den Bauernmarkt gekommen ist und ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte. Beide haben sichtlich Spaß an der Gestaltung der Kürbisse. Aber wird Zuhause auch Halloween gefeiert, samt der Tradition um die Häuser zu ziehen, mit einem „Süßes, sonst gibt’s Saures“ auf den Lippen? „Verkleiden werden sich die beiden auf jeden Fall“, sagt Nadine. „Wir hatten auch vor, mal durch die Nachbarschaft zu ziehen. Bisher haben wir das noch nicht gemacht und das ist auch vom Wetter abhängig“, verrät sie.

Paul und Jamal schnitzten gruselige Grimassen

Auch Anja Abelsmann ist mit Paul (11) und Jamal (5) wegen der besonderen Aktion zum Bauernmarkt gekommen. „Das ist ekelhaft“ beschwert sich Paul, als ihm eine gehörige Portion der Kürbisinnereien am Ärmel seiner Jacke hängenbleibt. Auch die beiden Jungen schnitzen eine gruselige Grimasse. „Gefeiert wird Halloween bei uns allerdings nicht. Wir haben auch keine große Nachbarschaft, durch die man ziehen könnte“, sagt sie. Aber zumindest Paul möchte zum Fest der Geister und Gruselgestalten in ein Kostüm schlüpfen. Es könnte also doch gruselig werden zu Halloween.

Allerdings kann man aus Kürbissen natürlich nicht nur gruselige Laternen schnitzen, sondern auch leckere Gerichte zaubern. Am Stand des Hof Schäfer gibt es eine große Auswahl an Kürbisprodukten, die etwas Inspiration in diese Richtung bieten. Neben der bekannten Kürbissuppe gibt es hier auch Marmeladen mit Kürbis in Kombination mit Früchten wie Pfirsichen. Dazu Kürbis-Ketchup, Kürbis-Nudeln und zum Anstoßen sogar Kürbis-Secco. „Wir backen auf dem Hof auch Kürbisbrot oder Kürbiskekse“, verrät Elisabeth Grunden. „Kürbisse lassen sich sehr vielseitig verarbeiten“, erklärt sie weiter. Auf dem jährlichen Hoffest gibt es zum Beispiel auch Reibekuchen mit dem besonderen Gemüse oder im Teigmantel gebackene Kürbisse. Die Verwendungsmöglichkeiten für Kürbisse scheinen schier unbegrenzt – egal, ob man kochen oder sich gruseln möchte.