Dinslaken. Schulleiter der drei Gymnasien sowie der Realschule in Dinslaken appellieren in Schreiben an Rat und Verwaltung, die Begrenzungen zu überdenken.

Vier Schulleiter haben nun Bedenken zu dem Verwaltungsvorschlag, die Zügigkeiten an Schulen zu begrenzen und so die neue Gesamtschule zu stärken (mehr Info siehe unten), geäußert.

In dem Schreiben, das der NRZ vorliegt, appellieren Astrid Weidler vom Otto-Hahn-Gymnasium (OHG), Thomas Nett vom Theodor-Heuss-Gymnasium (THG), Bernd Saalfeld vom Gymnasium im Gustav-Heinemann-Schulzentrum (GHZ) und Stefan Schumann von der GHZ-Realschule an Rat und Verwaltung, folgende Überlegungen in ihre Diskussions- und Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen:

1. „Die angedachte Begrenzung der Zügigkeiten von Gymnasium und Realschule widerspricht dem Elternwillen und dem tatsächlichen Anmeldeverhalten.“ Denn die Elternbefragung habe ergeben, dass an der Realschule in den kommenden Jahren regelmäßig fünf Züge und an allen drei Gymnasien zusammen insgesamt zehn Züge gewünscht werden, argumentieren die Schulleiter. „Also würden 90 bis 100 Eltern den Schulformwunsch für ihre Kinder nicht erfüllt bekommen“, schlussfolgern sie.

2. „Durch die Rückkehr zum G 9-Bildungsgang an Gymnasien ist nicht auszuschließen, dass die Schulform Gymnasium sogar noch mehr angewählt wird“, heißt es weiter in dem Schreiben.

3. „Die Annahme, dass diese Eltern ihre Kinder in der/den Gesamtschule/n anmelden würden, werden durch die Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit konterkariert“, schreiben die Schulleiter. Sie meinen damit unter anderem das Anmeldeverhalten an der Friedrich-Althoff-Schule (FAS) und die große Anzahl von Schülern, die schon jetzt in die umliegenden Städte auspendeln – vor allem an die Gesamtschule in Hünxe. Laut Schulstatistik der Stadt Dinslaken waren es im Schuljahr 2017/18 insgesamt 108 Mädchen und Jungen. „Unsere Sorge ist, dass Eltern ihre Wünsche nach einem Gymnasium oder einer Realschule in einer Nachbarkommune erfüllen werden“, schreiben auch die Schulleiter.

Deshalb fordern sie Rat wie Verwaltung dazu auf, bildungsgerecht zu agieren. Dies, heißt es in dem Schreiben, bedeute auch, „den Elternwillen über alle Schulformen hinweg, also auch an einem Gymnasium oder einer Realschule ernst­zunehmen und die gewollte Zahl an Schulplätzen in Dinslaken vorzuhalten“.

>> DIESE MASSNAHMEN SCHLÄGT DIE VERWALTUNG VOR

  • Um die neue Gesamtschule zu stärken schlägt die Verwaltung vor, die Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) von derzeit sechs Zügen auf fünf Klassen pro Schuljahr zu begrenzen.
  • Als weitere Maßnahmen zieht sie Zügigkeitsbegrenzungen auf künftig drei Eingangsklassen an der Realschule und drei Eingangsklassen je Gymnasium in Erwägung.