Dinslaken. . 15 Mitarbeiter schlagen sich freitags in der Kuka in Dinslaken die Nacht für Tanzwillige um die Ohren. Das passiert in der Stunde vor Partystart.

Die abgedunkelten Türen sind noch dicht. Auf ein erst zaghaftes und dann doch festes Klopfen reagiert niemand. Plötzlich dröhnt es dumpf aus dem Inneren der Kuka. Eine Antwort? Ne, das ist bloß der Soundcheck!

Es ist Freitagabend, 22 Uhr. In einer Stunde werden sich die Pforten in dem Club an der Thyssenstraße 81 für Tanzwillige öffnen. Damit die Nachtschwärmer dann alle eine gute Zeit hier verleben können, werden gerade die letzten Vorbereitungen im Club getroffen.

Die Discolichter sind bereits eingeschaltet

Das erzählt Jessica Brause, als sie die NRZ-Reporterin und ihren Fotokollegen an der Tür abholt. Mit insgesamt 15 Mitarbeitern wird die Kuka-Betriebsleiterin heute die Party-Reihe „Sound Crash“ in einer der beiden Hallen veranstalten. „Vor allem Techno, House und EDM (Electronic Dance Music, Anm. d. Red.) werden heute gespielt“, sagt Brause, als das Dröhnen wieder verstummt ist. Dann lotst sie uns zu einem Nebeneingang und hinein in die Kuka.

Jessica Brause schneidet Limetten. Die werden für die Cocktails benötigt.
Jessica Brause schneidet Limetten. Die werden für die Cocktails benötigt. © Lars Fröhlich

Die Discolichter sind bereits eingeschaltet: Rote und blaue Strahler scheinen von der Decke herab und tauchen die Tanzfläche in ein Lila. Einige schwenken und werfen weiße, sich bewegende Muster auf den Boden. Trotz des Lichtspektakels sieht die Tanzfläche so leer ganz schön nüchtern aus. „Das ändert sich gleich aber schnell“, sagt Betriebsleiterin Brause, lacht und führt uns weiter in den Barbereich. Hier leuchtet alles grün, Palmenblätter und weitere Stranddeko rufen ein Urlaubsgefühl hervor. Die Chill-Area erfüllt das, was sie erfüllen soll – ich träume mich entspannt in die Karibik!

Barkeeper stellt Säfte, Softdrinks und Spirituosen bereit

Hinter der Theke ist Barkeeper Ismet Akyol bereits zugange: Um 22.17 Uhr stellt er Säfte, Softdrinks und Spirituosen griffbereit. Dann geht er es mit einem Messer an, schneidet durch die Limetten. „Von denen brauchen wir heute Nacht ganz viele – für die Drinks“, sagt Akyol. „Wollt ihr einen?“ Fotokollege Lars verneint, ich hingegen blicke auf die Karte, nicke und sage: „Mach mal deinen Besten.“ Also alkoholfrei natürlich, wir sind schließlich im Dienst!

Ismet Akyol ist Barkeeper in der Kuka. Kurz vor der Cluböffnung mixt er heute einen neuen Drink zusammen.
Ismet Akyol ist Barkeeper in der Kuka. Kurz vor der Cluböffnung mixt er heute einen neuen Drink zusammen. © Lars Fröhlich

Akyols Wahl fällt auf eine fruchtig-süße Kreation, den Solero. Und so wandern Orangen-, Maracuja- und Zitronensaft sowie weitere Zutaten – wir wollen nicht gleich alles verraten! – in den Shaker. Es klackert laut, als der Barkeeper ihn schüttelt. Nun füllt er das Ganze in ein großes Glas um, garniert seine süße Kreation mit einer nicht weniger süßen Gummi-Kirsche. „Und?“, will er wissen, noch ehe ich das Glas überhaupt abgesetzt habe. „Wie schmeckt es?“ Fruchtig und lecker, süß, aber sahnig.

Um 22.30 Uhr kommt langsam Bewegung in den Club

Mittlerweile ist es 22.30 Uhr, so langsam kommt Bewegung in den Club. Noch nicht auf der Tanzfläche, dafür aber hinter der Theke. Minute für Minuten trudeln weitere Mitarbeiter ein und begrüßen Brause und Akyol mit einem kurzen „Hallo“ sowie Handschlag oder Umarmung. Die Abläufe sind klar, die Aufgaben verteilt: Jeder weiß, was zu tun ist. Und so werden Getränkekisten und Stühle ohne viele Worte geschleppt.

Marvin Kühnert legt heute alias DJ KNY in der Kuka auf. Er wird vor allem Techno, House und Electronic Dance Music (EDM) abspielen.
Marvin Kühnert legt heute alias DJ KNY in der Kuka auf. Er wird vor allem Techno, House und Electronic Dance Music (EDM) abspielen. © Lars Fröhlich

Sein Gegenüber zu verstehen, wäre mittlerweile allerdings auch schwierig. Schließlich hat Marvin Kühnert alias DJ KNY längst Musik aufgelegt und -gedreht und stimmt diese nun mit seinem DJ-Kollegen Pat van Dyck und Lichttechniker Lars Bergmann ab. Die Bässe ballern, die Lichter tanzen über die Fläche. Eine letzte Durchsage – das Mikro funktioniert. Dann ist es 22.57 Uhr: Die Türsteher haben Position bezogen, die Garderobe ist besetzt. Die Nacht für Tanzwillige kann beginnen.