Dinslaken. . Die Stadt unterhält 164 Pumpstationen für Schmutz- und Regenwasser. Ein großes Problem stellen Feucht- und Kosmetiktücher dar.

Die Angelikastraße und die Fichtenstraße haben eines gemeinsam. Sie sind wichtige Stationen für die Beseitigung von Schmutz- und Regenwasser. In Bauwerken sind dort Pumpen installiert, die dafür sorgen, dass das anfallende Abwasser nicht stehen bleibt, sondern abfließt. Im Stadtgebiet sind 164 solcher Stationen vorhanden. Um sie kümmert sich der Fachdienst Straßen- und Kanalunterhaltung. Immer wieder gibt es Störungen, werden die Pumpen durch Feucht- und Kosmetiktücher lahmgelegt. Dann müssen Jörg Hopfinger und Patrick Wagner ran.

Ein schmaler Weg führt zur Pumpenstation Angelikastraße. Ein flaches Bauwerk, hat man die Eingangstür passiert, führt eine Treppe hinab. Unten stehen drei an das Leitungsnetz angeschlossene Pumpen.

In Dinslaken gibt es 164 Pumpstationen. Eine davon ist in diesem Häuschen an der Angelikastraße untergebracht.
In Dinslaken gibt es 164 Pumpstationen. Eine davon ist in diesem Häuschen an der Angelikastraße untergebracht. © Heiko Kempken

Das Wasser komme im Freigefälle an, wird ein gewisser Pegel erreicht, beginnen die Pumpen ihre Arbeit, erläutert Fachdienstleiter Gerhard Kotzan. Mit den Geräten wird ein Höhenunterschied von rund vier Metern überbrückt. Auf der anderen Seite des Gebäudes wird das Wasser in Rohre gedrückt, die unter dem Bahndamm verlegt sind.

Kleinere Anlage an der Angelikastraße

Die Station an der Angelikastraße gehört zu den kleineren Anlagen. Aber hier hat das Team der Kanalunterhaltung mit einem immer wiederkehrenden Problem zu kämpfen: Immer wieder müssen Pumpenschlosser anrücken, um die Geräte auseinanderzuschrauben und die Feucht- und Kosmetiktücher zu beseitigen. Nicht immer ist das einfach, in diesem Fall muss Jörg Hopfinger zu einer Säge greifen, um die Tücher, die sich verwickelt haben, entfernen zu können.

Gerhard Kotzan hat die Stunden zusammengerechnet, die 2017 für die Beseitigung von solchen Verzapfungen angefallen sind. Er sei auf 1468 Stunden gekommen, sagt er. Immer sind aus Sicherheitsgründen zwei Mitarbeiter im Einsatz. Und die Tendenz bei diesen Einsätzen ist steigend, immer häufiger führen Feucht- und Kosmetiktücher zu Ausfällen.

Die Stationen sind verkabelt, weshalb beim Din-Service an der Otto-Lilienthal-Straße erkannt werden kann, wenn sich eine Störung ankündigt. Dann steigt der Stromverbrauch einer Pumpe an, das Gerät kämpft gegen die drohende Verstopfung an.

Die Stadt geht auf Nummer sicher

Vor zehn, 15 Jahren waren Feuchttücher im Abwasser nicht das große Thema. Heute haben damit alle Städte Probleme. Die Stadt geht auf Nummer sicher, drei Pumpen sind in der Station installiert, aber nicht alle drei laufen zeitgleich.

Gerhard Kotzan will für die Angelikastraße eine Lösung haben: Die Pumpen sollen ausgetauscht werden, durch Geräte, die weniger anfällig sind. Entsprechende Planungen sind erstellt worden.

Eine größere Station befindet sich an der Fichtenstraße. Auch sie liegt in einem Wohngebiet, ist eingezäunt, umgeben von Sträuchern. Aber hier gibt es kein kleines Häuschen. Eine Metallluke muss geöffnet werden, um an die Stufen zu gelangen. Sie führen hinab, an den Schaltkästen geht es weiter. Tiefer als bei der Angelikastraße sind die Pumpen angebracht, rund sechs Meter Höhenunterschied sind hier zu überbrücken.

Ohne die Pumpen läuft nichts. Die Geräte helfen, einen Höhenunterschied von rund vier Metern zu überwinden.
Ohne die Pumpen läuft nichts. Die Geräte helfen, einen Höhenunterschied von rund vier Metern zu überwinden. © Heiko Kempken

Auch hier sind es drei Pumpen. Aber es sind andere Modelle, die nicht so anfällig sind. Hier müssen Hopfinger und Co nicht so oft Feuchttücher entfernen. Die Pumpen laufen im Wechsel, meistens sind zwei im Einsatz, denn hier kommt ziemlich viel Ab- und Regenwasser an und das Einzugsgebiet ist größer. Mit 47 Kubikmetern pro Stunde und pro Pumpe, wird die Leistung angegeben. Auf dem Gelände ist zudem noch ein unterirdisches Rückhaltebecken untergebracht.