Voerde. . Die Dinslakener Straße in Voerde soll neun Monate eher für den Durchgangsverkehr freigegeben werden. Voerder Politik muss Mehrausgaben zustimmen.
Kreis und Stadt wollen den seit Mitte Juni laufenden Umbau der Voerder Ortsdurchfahrt K 17 (Dinslakener Straße) deutlich beschleunigen. Dies soll dadurch erreicht werden, dass parallel mehrere Abschnitte ausgebaut werden. Der Kreis müsste dafür zusätzliche Mittel in Höhe von rund 232 880 Euro in die Hand nehmen, wofür der Kreisausschuss am Donnerstag einstimmig grünes Licht gegeben hat. Fehlt nun nur noch das positive Votum der Politik in Voerde, die den Weg für den zusätzlichen städtischen Anteil frei machen muss. Dieser liegt vorläufig bei „maximal 46 000 Euro“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung.
Die Stadt hatte den Kreis in einem Schreiben vom 11. September darauf hingewiesen, dass der K-17-Ausbau mit der geplanten Bauzeit von 29 Monaten Rahmenbedingungen stelle, die sich für die Kommune insgesamt und für die Verkehrsteilnehmer und Anlieger im Speziellen „zunehmend als unverträglich erweisen“. Die Dinslakener Straße „ist eine Hauptverkehrsverbindung zwischen Voerde und Dinslaken, mit weiterem überregionalen Quell- und Zielverkehr und einer Fahrzeugfrequenz von über 10 000 Einheiten pro Tag“, argumentierte die Stadt und plädierte wegen der „erheblichen Belastungssituation“ dafür, die Bauzeit so weit wie möglich zu verkürzen.
Vier mögliche Varianten zur Verkürzung der Bauzeit
Vier Varianten gab es: Eine – die nur halbseitige Sperrung des betreffenden Bauabschnitts – kam, wie schon vorher, mit Verweis auf verhältnismäßig hohe Kosten, eine verlängerte Bauzeit, eine schlechtere Qualität und Probleme bei der Ausführung, nicht zum Tragen. Just an der Vollsperrung, an der sich nichts ändern wird, war auf Seiten der Gewerbetreibenden in Möllen Kritik geübt worden (die NRZ berichtete). Der Ansatz, den südwestlichen Gehweg nachträglich auszubauen, um so die Zeit zu verkürzen, in der der Durchgangsverkehr nicht fließen kann, wurde ebenfalls verworfen. Das gleiche gilt für die Variante, die Bauzeit durch Mehrarbeit zu reduzieren.
Vielmehr ist nun vorgesehen, einzelne Bauabschnitte parallel abzuwickeln. Am Ende soll dadurch die Freigabe der K 17 für den Durchgangsverkehr neun Monate früher als geplant, möglich sein. Als Nachteil der Variante wird die höhere, aber, so die Bewertung, „zumutbare“ Belastung von Anliegern durch Einschränkungen, Unwägbarkeiten und Umwege angeführt.
Firma zieht Mitarbeiter an anderer Baustelle ab
Möglich wird der parallele Ausbau mehrerer Abschnitte dadurch, dass die Baufirma dafür an anderer Stelle im Stadtgebiet im Einsatz befindliche Mitarbeiter und Maschinen abzieht: Die Stadt hatte dasselbe Unternehmen mit den Straßen- und Kanalbauarbeiten in Möllen an der Schlesierstraße beauftragt. Laut Verwaltung sind Zweidrittel der Arbeiten erfolgt. Die Maßnahme dort zeitweise zugunsten des Umbaus der K 17 zu unterbrechen, sei unproblematisch, erklärte der Technische Beigeordnete Wilfried Limke auf NRZ-Nachfrage. Die Arbeiten befänden sich in einem Teilabschluss, der überlegen lasse, ob man eine Winterbaustelle aufmachen soll. Im Frühjahr 2019, sobald der Frost aus dem Boden ist, soll es an der Schlesierstraße weitergehen, wie Limke ankündigte.
Der Umbau der K 17 schreitet dem Kreis zufolge „aktuell ohne Verzögerung gut voran“ und liegt „im Zeitplan“.
>>Info: Hauptausschuss berät am 2. Oktober
Als erstes wird sich am Dienstag, 2. Oktober, der Haupt- und Finanzausschuss in Voerde mit der Frage befassen, ob die Stadt für die Beschleunigung der Bauzeit rund 46 000 Euro zusätzlich aufbringen soll. Die Sitzung beginnt um 17 Uhr in Raum 137 des Rathauses. Das letzte Wort hat eine Woche später dann der Stadtrat.