Dinslaken. . Gesiegt hat das Jugendstück „Die Kinder von Nothingtown“. Alle zwei Jahre wird der Preis durch Nispa, Burghofbühne und Stadt Dinslaken verliehen.

Es gibt sie wieder – die neue Preisträgerin des Kathrin-Türks-Preises. Mit Lina Danulat wurde eine Autorin ausgezeichnet, der es gelang, in beeindruckender Weise, den Kosmos einer 18-Jährigen erfahrbar zu machen, so die Begründung der Jury.

Seit 2008 lobt die Niederrheinische Sparkasse Rhein Lippe gemeinsam mit der Burghofbühne Dinslaken und der Stadt Dinslaken alle zwei Jahre den renommierten Kathrin-Türks-Preis für Autorinnen des Jugendtheaters aus. Wieder, muss hinzugefügt werden. Denn den Preis zu Ehren der langjährigen Gründungsintendantin Kathrin Türks, die sich in besonderem Maße auch um das Kinder- und Jugendtheater verdient gemacht hat, gab es schon einmal. Er musste aber mangels guter Einsendungen eingestellt werden. Das hat sich seit 2008 grundlegend geändert. Immer wieder begeistern junge Autorinnen mit inhaltlich guten und hoch aktuellen Themen.

„Eine Explosionszeichnung heutiger Jugendlichkeit“

Lina Danulat erhält den Preis für ihr Stück „Die Kinder von Nothingtown“. Das Stück der gebürtigen Frankfurterin, sei eine Explosionszeichnung heutiger Jugendlichkeit und für ein Publikum ab 14 Jahren geeignet, so die Jury. Dynamisch, kraftvoll und verschwenderisch in ihren Einfällen lässt Lisa Danulat eine Timeline aus szenischen Schnappschüssen entstehen. Die Jury würdigt dabei die hohe Souveränität der Autorin im Umgang mit sprachlichen und theatralen Mitteln.

Bereits 2005 wurde die 1983 geborene Autorin mit ihrem ersten Stück „Die sieben Stufen der Akzeptanz“ in Freiburg uraufgeführt. Mehrere Preise konnte die Autorin für sich gewinnen, darunter auch den NRW-Dramatikerinnen-Preis. Derzeit ist Lisa Danulat Stadtschreiberin in Paderborn und für den Retzhofer Dramapreis nominiert.

(Alp-)Träume, die das Erwachsenwerden mitbringen

Ihr Stück handelt vom Erwachsenwerden der 18-jährigen Charlie, die für 20 Uhr zu ihrem Geburtstag eingeladen hat. 20 Uhr – ein Fehler? Charly durchlebt Horrorvorstellungen in der letzten Stunde vor der Feier, es bündeln sich für Charly all der Wahnsinn, die Ängste und Hoffnungen, alle Träume und Alpträume, die das Erwachsenwerden mit sich bringen.

Da mischen sich Zukunftsängste mit der Trauer um die verlorene Wurstscheibe, die ihr keine Fleischereiverkäuferin mehr schenken wird. Da ist die Angst von ihren Spielsachen beraubt zu werden, die Angst vor dem gealterten Märchenprinzen, der es auf ihre Jugend abgesehen hat. Über allem aber steht die große Furcht, nicht mehr geliebt zu werden. Von ihren Freunden verlassen zu werden. Für die Jury aber ein Grund, das Stück von Lisa Danulat mit einem Preis zu krönen.