Voerde. . Die Caritas Dinslaken-Wesel will eine Million Euro in den Umbau stecken. Hier sollen Zentrale, MVZ und bei Bedarf Flüchtlinge Platz finden.

„Mein 1. Schultag, 16.9.2003“ steht mit fröhlich-bunten Buchstaben auf der kleinen Holztafel im Keller der Parkschule. Fast auf den Tag genau 15 Jahre später hat die Schule einen neuen Besitzer. Gestern hat die Stadt Voerde dem Caritasverband Dinslaken-Wesel die Schlüssel zu den Gebäuden übergeben. Im März will der Verband dort mit seiner Zentrale, die bislang in Dinslaken beheimatet ist, einziehen. 1,8 Millionen Euro hat der Verband für die Immobilie gezahlt, eine weitere Million will er in einem ersten Schritt in den Umbau stecken.

Caritas-Zenrale, MVZ, Flüchtlinge

12 000 Quadratmeter ist das Gelände groß – viel Raum für große Pläne.

Michael van Meerbeck in der künftigen Kapelle.
Michael van Meerbeck in der künftigen Kapelle. © Markus Joosten

Neben seiner Zentrale will der Caritasverband die zentralen Dienste und einen Teil des Fuhrparks ansiedeln, in der Perspektive Altenhilfe- und Jugendhilfeangebote. Caritasdirektor Michael van Meerbeck könnte sich irgendwann sogar ein Kinderheim auf dem Gelände vorstellen.

Außerdem will das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das derzeit in Lohberg und Walsum ist, in den alten Verwaltungstrakt einziehen, die Klassenräume und der einstöckige Trakt wird für Flüchtlinge vorbehalten. 70 Menschen können hier im Ernstfall Platz finden. Auf 4500 Quadratmetern des Grundstücks will die Stadt Wohnraum schaffen.

„Wir wollen den Charakter erhalten“

In den Gebäuden finden sich noch viele Relikte aus der Schulzeit.
In den Gebäuden finden sich noch viele Relikte aus der Schulzeit. © aha

„Wir wollen den Charakter des Geländes erhalten“, kündigt Michael van Meerbeck beim Weg über den idyllischen Schulhof mit den alten Platanen an und die Gebäude mit „Inhalten füllen“. Den richtigen Schlüssel zu seinem künftigen Verwaltungssitz muss er an dem dicken Schlüsselbund ein wenig suchen, bis sich die Tür zum Foyer der künftigen Caritas-Zentrale öffnet. Früher, meint er, sei das der katholische Teil der Schule gewesen. Der hohe Raum bleibt unverändert, hier sollen sich Menschen aufhalten können, nur das Büro für den Empfang soll weiter nach vorne gezogen werden.

Auf der Wiese soll ein Skulpturengarten entstehen

Die breiten Gänge im Erdgeschoss und Obergeschoss werden schmaler, so dass an beiden Seiten etwa 30 Büros entstehen können. Unten werden eine Küche und Ausgaben für Essen auf Rädern und Mahlzeitendienst entstehen. Durch den außen liegenden Glasgang fällt der Blick auf den künftigen Skulpturengarten. Der heilige Laurentius etwa oder Edith Stein sollen hier an die Werte der Caritas erinnern.

„Und hier“, so sagt Michael van Meerbeck, während er die Tür zur früheren Bücherei aufhält, „ist unsere künftige Kapelle“. Noch stehen hier und im künftigen Konferenzraum darunter alte Kisten. Sie werden ebenso entsorgt wie die Tafel vom ersten Schultag 2003. Dann ist die Schule endgültig Vergangenheit.