Dinslaken. . Stadt und Investor stellten die Pläne vor. Neben dem neuen Kiono entsteht an der Karlstraße ein Hotel mit 130 Betten und ein Fitness-Center.

Immer wieder musste Familie Grießer bei ihrem Vorhaben, ein Großkino zu errichten, Rückschläge hinnehmen Jetzt steht fest, 2020 können sie das neue Lichtburg-Center in Betrieb nehmen. Am Donnerstag wurde von der Stadt, den Investoren und Familie Grießer vorgestellt, wie sich die Fläche zwischen Otto-Brenner-Straße und Karlstraße verändern wird.

Drei Bausteine enthält das 30 Millionen Euro Projekt, das von der FFire Immobilienverwaltung AG aus Berlin umgesetzt wird. Neben dem Kino entsteht auf der 8000 Quadratmeter großen Fläche ein Hotel mit rund 130 Zimmern und ein Gebäude, in dem ein Fitnesscenter einziehen wird.

Der Bedarf für ein größeres Kino ist vorhanden

Wie Heike Grießer erklärte, sind ein großer Kinosaal mit über 300 Plätzen sowie weitere Säle mit jeweils 100, 120 Plätzen geplant. Sie wie auch Anja und Meinolf Thies, die Familie Grießer seit Jahren begleiten, beraten und den Kontakt zur FFire Immobilienverwaltung AG hergestellt hatten, sehen den Bedarf für so ein Kino. Wenn man sehe, dass Leute weggeschickt werden müssen, weil kein Platz mehr frei sei, merke man, dass dieses Kino dringend kommen müsse.

„Es liegt noch ein langer und steiniger Weg vor uns, aber inzwischen haben wir uns daran gewöhnt, Stolpersteine zu umgehen. Am Ende sichert der Neubau unserer Familie und allen Mitarbeitern die Perspektive, unsere Kinoarbeit erfolgreich und langfristig fortzusetzen. Die Grenzen, an die wir in unserer in die Jahre gekommenen kleinen Lichtburg immer wieder stoßen, werden Tag für Tag spürbarer“, so Heike Grießer.

Während Familie Grießer als Betreiber des neuen Kinos feststeht, steht noch nicht fest, welchen Namenszug das Hotel tragen und wer für das Fitness-Center verantwortlich sein wird. Die Vertragsverhandlungen mit einem namhaften Hotelbetreiber seien weit fortgeschritten und sollen zeitnah abgeschlossen werden, so Dr. Marc Schulten, Geschäftsführer der FFire Immobilienverwaltung AG.

Parkplätze oder Gastronomie

Der dritte Abschnitt auf dem Gelände ist für einen Betreiber einer Fitnessstudio-Kette vorgesehen. Auf 1500 Quadratmetern über zwei Etagen kann selbstständig oder in Kursen trainiert werden. Offen ist, was im Erdschoss passiert: In einer am Donnerstag präsentierten Zeichnung sind dort Parkplätze vorgesehen.

Der Investor kann sich dort, auf 400 bis 500 Quadratmetern, aber auch ein gastronomisches Angebot vorstellen. Eine Außenbestuhlung ist vorgesehen und auch die benachbarten Hotelgäste könnte diese Einheit versorgen. Es habe bereits erste erfolgversprechende Gespräche mit dem Betreiber einer mediterranen Systemgastronomie gegeben.

Der Bauantrag soll noch in diesem Jahr gestellt werden. Wenn wie geplant Anfang 2019 die Baugenehmigung erteilt wird, sollen die Bauarbeiten beginnen. Die Inbetriebnahme der Objekte ist im Laufe des Jahres 2020 vorgesehen.

Stadt hat lange auf die passende Idee warten müssen

„Wir haben lange auf die gewünschte ganzheitliche Entwicklung entlang der Otto-Brenner-Straße warten müssen, aber nun scheint es tatsächlich Realität zu werden“, so Bürgermeister Dr. Michael Heidinger. Die Entwicklung sei erneut ein wichtiger Baustein für die Bemühungen zur Entwicklung der Innenstadt. Nicht nur das Kino, sondern auch das Hotel seien wichtige Bausteine für die Stadt.

Auf der für die geplanten Neubauten benötigten Fläche steht noch ein Wohnhaus. Anfang 2019 soll es, wenn es leergezogen ist, abgerissen werden.

Ein Rückblick

Die Entwicklung auf dem Areal zwischen Karlstraße und Otto-Brenner-Straße ist wichtig, stellt sie doch eine Verbindung zwischen der Innenstadt, der Neutor-Galerie und dem Bereich mit dem real-Warenhaus und dem Freizeitangebot rund um die Kuka. Bei der Präsentation der Pläne gab es auch einen Rückblick.

Über die Pläne der Familie Grießer, ein neues Kino bauen zu wollen, wurde erstmals 2013 berichtet. Schon damals sollte die neue Lichtburg auf dem Gelände der alten Feuerwache errichtet werden.

Projekt schien in weite Ferne zu rücken

Der Kontakt zu Anja und Meinolf Thies, die zurzeit in Kamp-Lintfort ein Kino mit sieben Sälen bauen, besteht seit 2015. Ein Jahr später wurde erstmalig der Kontakt zu einem Investor hergestellt. Der Plan war, ein Großkino einschließlich einer Hotel- und Dienstleistungsnutzung zu errichten. Ende 2016 verabschiedete sich aber dieser Investor und das Projekt schien in weite Ferne zu rücken.

Im Frühjahr 2017 wurden die ersten Gespräche mit der FFire Immobilienverwaltung AG aus Berlin geführt. Und nun werden die Pläne umgesetzt.

Im Juli kaufte FFire das Gelände

Im vergangenen Juli verkaufte die Stadt Dinslaken das gesamte Areal an die FFire Immobilienverwaltung AG. Als Immobilieninvestor kümmert sich das Unternehmen seit 2010 um komplexe und mitunter auch komplizierte Projekte. Dabei agiert die AG deutschlandweit als Alleininvestor, aber auch mit Kooperationspartnern zusammen.

Zu den Plänen an der Karlstraße sagte FFire-Geschäftsführer Dr. Marc Schulten: „Dies wird den Standort nachhaltig verbessern und vor allem die unmittelbare Nachbarschaft komplementär ergänzen.“

Grundlage für dieses Konzept sei die Initiative der Familie Grießer gewesen, der Lichtburg ein modernes neues Zuhause geben zu wollen. Und diese Absicht sei auch bei der Stadt Dinslaken auf ein sehr positives Echo mit der entsprechenden Unterstützung gestoßen.