Eltern der Real- und Sekundarschule erwägen bei Gründung einer zweiten Gesamtschule Bürgerbegehren. Politik müsste so wieder nicht entscheiden.
Mit Bürgerbegehren – mit dem Instrument direkter Demokratie also – kennen sich Dinslakener aus. Allein in der Amtszeit von Bürgermeister Dr. Michael Heidinger, seit 2009 also, und den beiden Dezernenten Christa Jahnke-Horstmann und Dr. Thomas Palotz, die seit 2010 im Amt sind, gab es vier Bürgerbegehren – drei davon im vergangenen Jahr. Beim letzten, dem zum Bahnhofsvorplatz, räumte die Verwaltung Fehler in der Kommunikation mit den Bürgern ein.
Bei der Elternbefragung nun kommuniziert sie zwar, aber – zumindest erstmal – nur mit Eltern der aktuellen Zweit- bis Viertklässler. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das Gros der Dinslakener, so auch die Eltern der möglicherweise betroffenen Schulen, lässt die Verwaltung außen vor.
Und die Politik? Die großen Parteien kommunizieren zum Punkt Schulentwicklung schon seit Veröffentlichung des Gutachtens im Mai 2016 nicht mehr. Als die Bezirksregierung diesen April Entscheidungen forderte, haben sich Dinslakens Politiker indirekt für die Schließung der Sekundarschule ausgesprochen – aber ihre Entscheidung auf die Düsseldorfer Behörde abwälzen können. Folgte jetzt ein Bürgerbegehren, würden Dinslakens Politiker wieder nicht entscheiden müssen. Und hätten so ihren Auftrag nicht erfüllt.