Dinslaken. . EBGS-Leiter Hans-Ulrich Wangerin spricht sich für Gründung einer zweiten Gesamtschule aus. Verwaltung startete mit Infoabenden zur Befragung.

Die Stadtverwaltung hat gestern an der Gartenschule sowie der GGS Am Weyer mit den Elterninformationsabenden zur Frage, wie sich die Schullandschaft im Bereich der weiterführenden Schulen entwickeln soll, begonnen. Während von den Gesprächen, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfanden (die NRZ berichtete), nichts nach draußen drang, hat sich Hans-Ulrich Wangerin, Schulleiter der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS), stellvertretend für die Schulkonferenz der EBGS, erneut für die fünfte im Gutachten vorgeschlagene Variante stark gemacht. Die sieht, wie berichtet, vor, dass eine zweite Gesamtschule, zum Beispiel im Hiesfelder Schulzentrum, gegründet, die Sekundarschule geschlossen und die Realschule in das ehemalige Schulgebäude am Stadtbad umziehen wird.

Folgende Gründe führt Schulleiter Wangerin hierfür an:

1.Die Einrichtung einer „Stadtteilgesamtschule“ in Hiesfeld sei idealtypisch. Sie biete alle Möglichkeiten, eine Schule erfolgreich zu starten und zugleich allen Kindern in Dinslaken, die es möchten, einen Gesamtschulplatz anzubieten.

„Ein umständliches Ausweichen nach Voerde oder Hünxe aus Furcht, in Dinslaken keinen Platz zu bekommen, ist dann nicht mehr notwendig“, sagt Wangerin. Den Standort der Sekundarschule für eine weitere Gesamtschule zu nutzen, findet der Schulleiter hingegen „aufgrund der räumlichen Nähe“ zur EBGS ungeeignet.

2.Den Umzug der einzigen bestehenden Realschule in Dinslaken von Hiesfeld in das Gebäude der auslaufenden Friedrich-Althoff-Schule findet Wangerin „überaus sinnvoll“, da der Standort Am Stadtbad bereits modern ausgestattet sei, weil die Mehrzahl der Schüler „diese Schule aufgrund der zentralen Lage sehr viel bequemer“ erreiche und weil der Standort mit Blick auf die Akzeptanz in der Bevölkerung durch die Nutzung der Realschule aufgewertet werde.

Darüber hinaus, argumentiert Schulleiter Hans-Ulrich Wangerin, biete die fünfte Variante die Möglichkeit, „die bisher erfolgreiche Schularbeit ohne weitere, allzu große Einschnitte fortzusetzen“.

Denn dann blieben die Standorte der EBGS, Goethestraße und Scharnhorststraße, bestehen. Nur so sei es laut Wangerin zu gewährleisten, das sehr große Schulsystem mit seiner Sechs-Zügigkeit zu entzerren, um die neuen Schüler des 5. und 6. Jahrgangs in einer übersichtlichen Umgebung sukzessiv an die Größe der EBGS zu gewöhnen und den Standort Scharnhorststraße für die Jahrgänge 7 bis 10 übersichtlich strukturiert organisieren zu können.

Auch die EBGS-Oberstufe (Jahrgänge 11 bis 13) verbleibe am Standort Scharnhorststraße. „Nur so kann die bisher erfolgreiche Kooperation mit den Gymnasien – THG und OHG – auch weiterhin existieren“, sagt Wangerin. Der bestehende Standortvorteil müsse weiterhin genutzt werden.

>> ETWA ZEHN ELTERN BESUCHTEN INFOABEND

  • Etwa zehn Eltern sah die NRZ in der halben Stunde vor Beginn über den Schulhof zum Elterninformationsabend an der Gartenschule gehen. Die Presse war, wie berichtet, nicht zugelassen. Am Eingang wurde kontrolliert, wer den Infoabend besuchte und ob er dazu berechtigt war.
  • Den Schulhof nicht betreten durften auch zwei Vertreter der Linken, die dennoch Flyer verteilten mit ihrer Forderung: Das ist Variante I des Gutachtens und die „weitestgehende“ Lösung, in der das GHZ Standort einer neuen, sechszügigen Gesamtschule wird und die FAS, das GHZ-Gymnasium und die Realschule auslaufen.
  • Die Lehrer an der Grundschule hingegen waren verpflichtet, an dem Informationsabend teilzunehmen.