Dinslaken. . Auch der Standort am geplanten Energiezentrum ist ungeeignet. Nun soll ein „Notfallplan“ für einen dezentralen Betriebshof aufgestellt werden.

Die Stadt findet keinen Standort für einen zentralen Baubetriebshof. Nach der Kohlenmischhalle wird nun auch der von SPD und CDU gemeinsam vorgeschlagene Standort am künftigen Energiezentrum Thyssenstraße verworfen. Seit Jahren wird ein zentraler Standort gesucht. Die bisherigen Teilstandorte haben „erheblichen Sanierungsbedarf“, so die Stadt. Falls sich kein geeigneter zentraler Standort mehr findet, soll als „Notfallplan“ nun doch parallel an einer dezentralen Lösung gearbeitet werden.

Der Sanierungsbedarf liegt bei 11 Millionen Euro

Bislang ist der Baubetriebshof in Dinslaken auf drei Standorte verteilt: der Din-Service an der Otto-Lilienthal-Straße, der Wertstoffhof an der Krengelstraße und die Grünannahme Oberlohberg. Der Wertstoffhof platzt aus allen Nähten, der Mietvertrag ist höchstens bis 2022 verlängerbar. Für den Standort Otto-Lilienthal-Straße wurden vor fünf Jahren elf Millionen Euro Sanierungsbedarf ermittelt, heißt es in der Sitzungsvorlage für den Betriebsausschuss, der darüber am Mittwoch, 12. September, berät. Umgesetzt wurde nur der Bau eines Sozialgebäudes (582 000 Euro) – in der Hoffnung auf einen zentralen Standort.

Park- und Lagersituation müsste entzerrt werden

„Bei den elf Millionen Euro sprechen wir von Investitionen nur für eine reine Sanierung bzw. Neubau“, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Nicht enthalten sind notwendige Verbesserungen bei Organisation und Arbeitssicherheit. So müsse die Park- und Lagersituation entzerrt werden. Wegen des Unfallrisikos soll vor allem bei großen Lkw das Rückwärtsfahren vermieden werden, so Sturm. Neue Fahrzeugwerkstätten würden daher mit Durchfahrtmöglichkeit geplant. „Das können wir hier auf dem Bauhof nicht.“

Die Umkleiden genügen auf Dauer nicht den Anforderungen

Die Umkleideräume werden „dauerhaft nicht den Anforderungen für Arbeitsräume gerecht“, so die Stadt. Neue Aufgaben würden die Situation zudem weiter „verschärfen“: Die wertschaffenden Maßnahmen etwa bei Spielplätzen, die thermische Unkrautbekämpfung und der Einsatz von „Nizzasperren“ haben zusätzliche Fahrzeuge oder Geräte notwendig gemacht.

Stadt will Lagerraum an der Thyssenstraße mieten

Um die Situation räumlich zu entzerren, soll die Politik im nicht-öffentlichen Teil derselben Sitzung die Anmietung eines Lagerraumes an der Thyssenstraße beschließen.

Ein zentraler Baubetriebshof würde Kosten und Zeit sparen. Für die Verwaltung inklusive Wertstoffhof würden rund 25 000 Quadratmeter Platz benötigt. Das Grundstück der Kohlenmischhalle wurde 2015 verworfen: zu teuer und zu wenig Platz. Auf dem Gelände des Energiezentrums stünden gerade einmal 18 000 Quadratmeter zur Verfügung. Selbst, wenn sich jetzt noch ein Grundstück fände, müsste man „immer noch mit Vorlaufzeiten von bis zu zwei Jahren rechnen“, so Sturm.