Dinslaken. Der Din-Service hat zwei betriebsintegrierte Arbeitsplätze eingerichtet. Damit hat die Stadt Dinslaken schon sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wie ihm sein Job gefalle? Frank Wißing reckt den Daumen in die Höhe. Matthias Fahrendholz kleidet die Geste seines gehörlosen Kollegen in Worte: „Gut! Wir sind ja ein eingespieltes Team.“ Die beiden Mitarbeiter der Albert-Schweitzer-Werkstätten bekleiden neuerdings zwei neue sogenannte betriebsintegrierte Arbeitsplätze beim Din-Service. Der dritte im Team ist Jens Enninghorst: Der Vorarbeiter ist Landschaftsgärtner und beherrscht zudem als ehemaliger Lebenshilfe- und Albert-Schweitzer-Mitarbeiter die Gebärdensprache.

Die Kollegen auf dem Parkfriedhof haben sich schnell integriert

Das System der betriebsintegrierten Arbeitsplätze hat sich in Dinslaken bewährt. Seit zweieinhalb Jahren verstärken zwei Kollegen aus den Albert-Schweitzer-Werkstätten das Grünpflege-Team des Parkfriedhofs. Die Stellen waren zunächst als Einstieg in die inklusive Arbeitswelt gedacht und wurden als betriebsintegrierte Arbeitsplätze gefördert. Die neuen Mitarbeiter haben sich als vollwertige Kollegen in das Team integriert und waren schnell nicht mehr wegzudenken. Und weil sie „so gut eingeschlagen sind“, wie Heinz Tembergen, Leiter des städtischen Fachbereichs Grünflächen bestätigt, hat die Stadt sie im vergangenen Jahr zuerst befristet und dann dauerhaft eingestellt.

Nachhaltige Grünpflege auf neu gestalteten Anlagen

Frank Wißing und Matthias Fahrendholz arbeiten seit August im normalen Tagesbetrieb des Din-Service in einer festen Kolonne mit Jens Enninghorst. Seit 2015 arbeitet eine eigene Wirtschafts-Kolonne des Din-Service die städtischen Grünanlagen, zuletzt vor allem Spielplätze, auf

. „Das sind alles gelernte Landschaftsgärtner“, so Heinz Tembergen. Die anschließenden nachhaltigen Pflegearbeiten auf diesen neu gestalteten Anlagen verrichtet nun das Team um Jens Enninghorst. Gerade erst hat die Truppe den Grünstreifen am Petraweg auf Vordermann gebracht, altes Grün entfernt, neues gepflanzt, Wege erneuert.

Die Stellen sind zunächst befristet

Die Arbeit für den Din-Service ist zunächst auf zwei Jahre befristet, Frank Wißing und Matthias Fahrendholz sind weiterhin Angestellte der Albert-Schweitzer-Werkstätten. „Das dient dazu, dass der Kooperationspartner, in diesem Fall die Stadt, die Personen kennenlernen kann und sich daraus bestenfalls sogar richtige Anstellungen ergeben“, erläutert Hans-Jörg Himmelberg (Sozialer Dienst der Albert-Schweitzer-Einrichtung) – wie eben im Fall der Parkfriedhof-Mitarbeiter: „Was da zustande gekommen ist, ist für uns die Ideallösung, davon träumen wir immer“, so Himmelberg.

Dezernetin: „Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung liegt uns am Herzen“

Auch Frank Wißing und Matthias Fahrendholz sind „Diamanten, die wir der Stadt zur Verfügung stellen“, lobt Himmelberg und erhofft sich auch für diese beiden eine Anschluss-Anstellung. Sozialdezernentin Christa Jahnke-Horstmann ist optimistisch, dass die Stadt auch ihnen Mitarbeitern eine Perspektive geben kann.

Das Thema „gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist uns wichtig und liegt uns am Herzen“, so die Dezernentin, die die Zusammenarbeit mit den Albert-Schweitzer-Werkstätten lobt und sich sehr freut, dass „unser Grünbereich dafür aufgeschlossen war“.

>>HINTERGRUND

Werkstättenfür Menschen mit Behinderung haben den gesetzlichen Auftrag zur beruflichen Rehabilitation. Dies soll u.a. durch betriebsintegrierte Arbeitsplätze (BiAP) erreicht werden.Die Beschäftigten werden von den Albert-Schweitzer-Einrichtungen (ASE) qualifiziert.

Auch die Kooperationspartner profitieren: „Die übertragenen Aufgaben werden zuverlässig erledigt. Die Kooperation bedeutet eine Entlastung des hauseigenen Fachpersonals“, so die ASE. Zudem vermindere sich die Ausgleichsabgabe für die Arbeitgeber.