Dinslaken. . Mit Leslie Unterberg ist die Stelle wieder in den Sozialbereich der Stadt gewandert. Eine enge Verzahnung mit der Seniorenarbeit ist geplant.

Zumindest räumlich gesehen kann Leslie Unterberg nicht günstiger sitzen: Ihr Büro im Stadthaus grenzt direkt an die Räume der Sozialdezernentin Christa Jahnke-Horstmann. Die 37-Jährige ist die neue Behindertenbeauftragte der Stadt Dinslaken und mit ihrem Amtsantritt Anfang Juli wurde die Stelle wieder zurück vom städtischen Geschäftsbereich Bürgerservice, Recht und Ordnung in die Zuständigkeit des Geschäftsbereichs Jugend und Soziales geholt.

„Das ist meine Stelle!“

Sowohl das Amt als auch die Arbeit im Sozialbereich sind Neuland für die 37-Jährige, die ihre Ausbildung bei der Stadt Duisburg absolviert hat und seit Ende 2015 in der Personalverwaltung der Dinslakener Stadtverwaltung arbeitet. Noch nie hat sie im Sozialbereich gearbeitet. Dennoch: Als ihr Vorgänger Dieter Holthaus im April in Pension ging und der Job neu ausgeschrieben wurde, wusste sie: „Das ist meine Stelle! Eine Querschnittsaufgabe, die die ganze Verwaltung betrifft!“ Überall, sagt sie „darf ich reinschauen und meine Fühler ausstrecken, um für die Menschen mit Behinderung einstehen zu können“.

Eine Aufgabe, mit der man sich zwangsläufig nicht immer nur Freunde macht, etwa wenn, wie zuletzt, als nach einem Antrag von Dieter Holthaus im Übergang von Stadtpark zu Stadthalle nachträglich eine Rampe eingebaut werden musste. Das Foto mit Leslie Unterberg haben wir auf ihren Wunsch genau an dieser Stelle gemacht – dort entstand auch das Abschiedsfoto mit Dieter Holthaus.

Sich für Dinge einsetzen, die umsetzbar sind

Denn das, so sagt sie, ist eines der vielen Themen, die sie angehen möchte: ein Bewusstseinswandel. Den Akteuren solle immer bewusst sein: „Da ist jetzt eine, die kümmert sich kooperativ auch mit Blick auf die Netzwerkpartner, Politik und Verwaltung um die Belange behinderter Menschen.“ Allerdings gehe es nicht darum, „auf Krawall gebürstet“ zu sein. Eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung sei Basis, um sich für Dinge einzusetzen, die „auch umsetzbar sind“.

Dinslaken soll „eine Stadt für alle“ sein

Dieter Holthaus habe „eine ganze Menge bewegt“, lobt sie ihren Vorgänger und verweist auf die von ihm erstellte Checkliste barrierefreies Bauen, ein Schwerpunkt seiner Arbeit. Sie selbst möchte nach der kurzen Zeit im Amt noch keine Schwerpunkte definieren, sondern „im Laufe der Zeit herausfiltern, wer oder welche Stelle der Verwaltung mich am meisten braucht“. Mobilität sicherstellen, Barrierefreiheit weiter voran treiben, „damit es eine Stadt für alle wird“, das gehöre auf jeden Fall zu ihrem Aufgabengebiet.

Hausbesuche sind geplant

Das erste Anliegen sei derzeit aber, „dass die Leute wissen, dass ich da bin, dass die Stelle wieder besetzt ist“. Ganz nah an den Bürgern möchte sie sein: Die Menschen mit Behinderung und deren Angehörige „können und sollen mich anrufen. Auch, wenn ich noch nicht alle Fragen beanworten kann, kann ich zumindest in einer Lotsenfunktion weiterhelfen“. Aktuell besucht sie sämtliche Vereine, Verbände und Institutionen, die sich um die Belange behinderter Menschen in Dinslaken bemühen.

Ähnlich wie Dieter Holthaus beim Kinderschutzbund will auch Leslie Unterberg Sprechstunden auswärts anbieten und Hausbesuche will sie machen. Auch eine enge Zusammenarbeit mit Johannes Hansen von der „Aufsuchenden Altenarbeit“ ist geplant, in Teilen überschneiden sich die Aufgaben der Bereiche Senioren und Menschen mit Behinderung, betont Lothar Muschik, Leiter des Geschäftsbereichs Jugend und Soziales, der dem Gespräch beiwohnte. Das eben sei eine der Querschnittsaufgaben, sagt Leslie Unterberg, und einer der Gründe für die Rückkehr der Stelle in den Sozialbereich – Wand an Wand mit der Dezernentin.

Kontakt zur Behindertenbeauftragten

Die Behindertenbeauftragte ist unter der Rufnummer 02064/66 584 erreichbar.