Dinslaken. Schwerer Betrug und Verstoß gegen das Waffengesetz: Das Gericht befand einen Hünxer (54) und einen Gelsenkirchener (39) für schuldig.
Vor dem Dinslakener Amtsgericht mussten sich am Donnerstag drei Angeklagte verantworten, die der sogenannten Reichsbürgerbewegung zuzuordnen sein dürften. Es ging um besonders schweren Betrug sowie im Fall eines 54 Jahre alten Hünxers auch um einen Verstoß gegen das Waffengesetz. Das Amtsgericht verurteilte den Hünxer zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten sowie einen 39-jährigen Mann aus Gelsenkirchen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und zwei Monaten – jeweils zur Bewährung von drei Jahren. Eine ebenfalls angeklagte 39-jährige Frau aus Voerde erschien nicht zur Verhandlung.
Die Angeklagten sind oder waren Mitglieder im Verein Bio-energetisches Leben e.V., der seinen Sitz in Hünxe hatte. Für diesen Verein versuchten die verurteilten Männer Gelder zu generieren, indem sie mit Hilfe einer Steuersoftware Schecks herstellten. Neun dieser Schecks wurden beim Finanzamt Dinslaken eingereicht. Das Geld wurde zwischenzeitlich auch überwiesen, dann aber wieder zurückgebucht. Dabei ging es insgesamt um eine Summe von rund 62 200 Euro. Auch wenn das Geld nicht auf den entsprechenden Konten verblieb, bewertete das Gericht diese Summe als „erheblich“. Den Angeklagten zugute hielt es, dass sie Aufklärungsarbeit leisteten und noch nicht vorbestraft waren.
Bei einer Wohnungsdurchsuches des 54-jährigen Mannes aus Drevenack hatte die Polizei im vergangenen Jahr zudem selbstgebaute Schussapparate, Schwarzpulver und Munition gefunden. Auch Wohnungen in Dinslaken, Voerde und Hünxe wurde auch eine Wohnung in Essen untersucht. Dort geht es um das Verfahren gegen einen 53-jährigen Mann und seine 52-jährige Ehefrau. Die Ermittlungen dazu laufen, teilte die Staatsanwaltschaft Essen auf Anfrage mit. (acf/ AFi)