Dinslaken. . Amy Macdonald residiert im Büro der Wirtschaftsförderin, die Crew im Saal d’Agen, im Ratssaal wird gespeist - persönliche Betreuung inklusive.
Die Obstschale von Mando Diao steht noch auf der Anrichte im Saal d’Agen des Rathauses, während Anja Graumann schon Chips und britische Reiswaffeln für Amy Macdonald ins Büro der Wirtschaftsförderin trägt. Im Ratssaal nebenan ist eine lange Tafel gedeckt – mit weißem Tischtuch und silbernen Kandelabern. Während des Fantastivals wird ein Rathausflügel zum Künstlerdomizil.
Acht Stunden Zeit zwischen Mando Diao und Amy Macdonald
Mando Diao sind in der Nacht zu Montag um 5 Uhr abgereist, Amy Macdonald mit ihrer 25-köpfigen Crew hat sich für Montag, 13 Uhr angesagt. Zwei Säle und zwei Büros müssen hergerichtet, Snacks, Obst, Getränke beschafft, Handtücher gewaschen werden. Das alles übernehmen ehrenamtliche Helfer – Anja Graumann ist Freundin der Freilicht AG-Geschäftsführerin Lea Eickhoff, auch ihre Mutter Astrid Eickhoff sowie Hilla und Katharina Höyng, die Familie des Aufsichtsratsvorsitzenden Matthias Höyng, der Jugendpfleger Simon Bleckmann, der Rathaus-Hausmeister Dirk Beckmann sind dabei. Persönlicher geht es nicht.
Die Mando Diao-Crew war zum Schwimmen am Tender
„Unsere Mamas arbeiten hier an der Basis“, sagt Lea Eickhoff und lächelt dankbar. „Wir sind alle herrlich fachfremd“, lacht eine der Damen – aber
das macht vielleicht neben der persönlichen Atmosphäre im Burgtheater das Besondere des Fantastivals aus. „Alle sind so nett und zugewandt,“ hätte die Crew von Gregor Meyle geschwärmt. Auch die Jungs von Mando Diao waren hingerissen. „Wir haben zwischendurch Crewmitglieder zum Tender gebracht“, so Lea Eickhoff. Band und Team sind schon um 10 Uhr am Sonntag angereist – direkt vom Deichbrand-Festival mit 55 000 Zuschauern – haben im Ratsaal gefrühstückt, im Burgtheater aufgebaut, ein bisschen Playstation gespielt – und dann war der Crew eben heiß.
Nachts werden daheim die Handtücher gewaschen
Im Saal d’Agen, wo die Stadtverwaltung jüngst noch die Ergebnisse des Bürgerentscheids präsentiert hat, halten sich Band und Crew bis zum
Konzertbeginn auf. Schwarze Ledersofas sind aufbaut, Ganzkörperspiegel, eine Anrichte für Snacks. Allein 100 Halbliterflaschen Wasser werden herangeschafft. Weil die Jungs von Mando Diao besonders viel Durst hatten, musste gestern Wasser nachgekauft werden. Auf einem Schminktisch stapeln sich schwarze Handtücher. 30, 40 gehen an einem Konzertabend drauf und werden nachts von Hilla Höyng daheim gewaschen und getrocknet. „Die Ledersofas haben wir von einer netten Dame aus Dinslaken gekauft“, die bunten Dekokissen beim Möbelhaus. Mando Diao und Amy Macdonald legen Wert auf Gesundes – also hat ein Mitglied der Freilicht AG seine Saftpresse vorbeigebracht, dazu gab es Obst, Gemüse und die passenden Rezepte.
Das schönste Büro für Amy Macdonald
Eine Etage höher zieren ein Dutzend Blumentöpfe vom Feierabendmarkt Svenja Krämers Fensterbank. Die Wirtschaftsförderin hat ihr Büro im Eckturm geräumt – „das schönste Büro im Rathaus“, wie Lea Eickhoff findet – damit es zur Garderobe für Amy Macdonald umgebaut werden kann. Der Kühlschrank mit Wasser und Multivitaminsaft steht sonst dort nicht, das Sofa wurde einst fürs Fantastival gekauft – und durfte bleiben. Die Männer von Amys Produktionsbüro schleppen schon vormittags Taschen und Technik in den Nebenraum.
Britische Reiswaffeln aus dem Internet
Absurde Wünsche hatte bislang keiner der Musiker. Manchmal bitten sie um einen bestimmten Rum, um besondere Snacks – die britischen
Reiswaffeln hat die Freilicht AG im Internet bestellt. „Die Anweisungen sind alle sehr nett geschrieben“, sagt Lea Eickhoff, „Es wäre schön, wenn...“, so fängt der Tour-Rider von Gregor Meyle an. Eickhoff: „Wir geben uns Mühe, dass sich alle wohlfühlen.“ Nach der Show gibt es warmes Essen: Pizza für die Crew von Amy, Döner und Sushi für Mando Diao. Dann noch Proviant für den Bus und die Stars reisen ab. Und die nächsten kommen.