Dinslaken. . Die Bahn will das Gebäude bis 2022 durch einen Neubau ersetzen. Planung soll in enger Abstimmung mit der Stadt erfolgen.

Immer wieder wird der Zustand des Bahnhofsgebäudes kritisiert, die Bahn dafür stets gescholten. Ein Aushängeschild für Dinslaken ist das Gebäude seit vielen Jahren nicht mehr. Nachdem Ende Mai klar war, dass die Bahn es nicht an die Stadt verkaufen wird, war zunächst davon die Rede, den Bahnhof zu modernisieren.

Nun überrascht die Nachricht, dass die Bahn ein neues Gebäude errichten will. Bis 2022 soll Dinslaken einen neuen Bahnhof erhalten.

Bahnsprecher bestätigt die Absicht auf Nachfrage

Zunächst hatte der CDU-Stadtverband die Nachricht per Pressemitteilung verbreitet. Auf Anfrage der NRZ bestätigte ein Sprecher der Bahn die Absicht, das Gebäude durch einen Neubau zu ersetzen.

Bislang ist nur das über die Pläne bekannt: Das Verkehrsunternehmen strebt an, in den Jahren 2019 und 2020 zu planen, das bisherige Gebäude abzureißen und Baurecht herzustellen. In 2021 und 2022 soll der Neubau entstehen.

Die Bahn hat geprüft

Auf Anfrage der NRZ teilte ein Sprecher mit, dass die Deutsche Bahn mit der Stadt Dinslaken vereinbart habe, dass sie im Rahmen der von der Stadt geplanten Umgestaltung des Bahnhofsumfelds auch eine Erneuerung des Bahnhofsgebäudes prüft.

„Die Stadt hatte den Kauf des Bahnhofsgebäudes angeboten. Stattdessen will die DB nun das Empfangsgebäude in Abstimmung mit der Stadt selber erneuern“, so der Sprecher des Unternehmens.

Ein Meilenstein für die Innenstadtentwicklung

Sabine Weiss war vom CDU-Stadtverband auf das Thema angesprochen worden. „Wir wollten Klarheit über die Zukunft des Gebäudes“, so der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Fabian Schneider. Man habe Weiss gebeten, Erkundigungen einzuholen.

„Gestern rief Sabine Weiss mich an und berichtete von den Neubauplänen“, so Schneider. Die Dinslakener CDU sei über diese Nachricht hocherfreut. Neben der Umgestaltung des Bahnhofsplatzes sei der Neubau des Bahnhofsgebäudes ein wesentlicher Meilensteil und die Krönung der Innenstadtentwicklung.

Enge Abstimmung mit der Stadt

Weiss sei Mitglied im Betuwe-Beirat und stehe in dieser Funktion in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen bei der Bahn und führe Gespräche, um für die Anrainergemeinden im Kreis Wesel die geforderten Veränderungen und Verbesserungen herbeizuführen, erläutert Schneider wie Weiss an die Informationen gelangt ist.

Im Rahmen dieser Hintergrundgespräche habe Weiss auch vom neuen Dinslakener Bahnhof erfahren. Positiv bewertet Schneider auch die Aussage, dass all das in engster Abstimmung mit der Stadt Dinslaken erfolgen solle.

Das ist sehr gut für Dinslaken

Die Nachricht über den geplanten Bahnhofsneubau war auch für die Stadtverwaltung eine Überraschung. Eine offizielle Information von Seiten der Bahn habe man nicht erhalten, so Stadtpressesprecher Thomas Pieperhoff.

Das sei für die Stadt eine ganz neue Entwicklung, bis Ende Mai hatte man mit der Bahn über den Kauf des Gebäudes gesprochen. Dabei sei aber niemals von Seiten der Bahn angedeutet worden, dass sie ein neues Gebäude errichten wolle.

Die Bahn habe bei den Gesprächen der Stadt deutlich signalisiert, dass sie an einen Verkauf nicht interessiert sei, es wurde eine Modernisierung in Aussicht gestellt. Wenn wirklich ein neues Gebäude errichtet werde, sei es sehr gut für Dinslaken.

Renovierung ist nicht rentabel

Den Grund, warum die Bahn nun einen Neubau plant, hat Sabine Weiss ebenfalls erfahren: Eine Kommission aus Fachleuten der Bahn hatte nämlich festgestellt, dass eine Renovierung des Bahnhofes unrentabel sei.

Das Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet, weil der Bahnhof, der im Jahre 1916 erbaut worden war, am 23. März 1945 fast vollständig zerstört worden war. Am 10. Juli 1956 wurde das neu errichtete Bahnhofsgebäude eröffnet.