Voerde. . Der Regionalverband Ruhr will das Radverkehrsnetz stärken ausbauen: Für Voerde ist eine Schnellverbindung bis Duisburg/Düsseldorf geplant.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) will das regionale Radwegenetz ausbauen. Die Kommunen haben bis Jahresende Zeit, zu der vorgelegten Rahmenplanung Stellung zu nehmen. Ziel sei es, das bestehende Radwegenetz „fit für die Mobilität im Alltag zu machen“ und gleichzeitig Synergieeffekte für das Freizeit- beziehungsweise touristische Netz und dessen Entwicklungsbedarfe zu berücksichtigen, wie es seitens des RVR heißt.

Der Voerder Rat hat die Konzeption zur Kenntnis genommen und den Bürgermeister beauftragt, bis Ende dieses Jahres Trassenvarianten als Vorgabe für eine Machbarkeitsstudie zu erarbeiten, die für die Linienführung erforderlich ist, und diese politisch abzustimmen.

Für Voerde ist aufgrund der Pendlerzahlen und Entfernungen nicht nur eine Anbindung an den geplanten und zum Teil bereits vorhandenen Radschnellweg 1 von Hamm nach Duisburg, sondern neu auch eine in Nord-Süd-Richtung verlaufende Radschnellverbindung vorgesehen. Diese würde von Wesel (Rheinbrücke) bis nach Duisburg/Düsseldorf verlaufen, schreibt die Voerder Verwaltung in der Vorlage für die Politik.

Radschnellverbindung stellt die höchste Kategorie dar

Bei einer regionalen Radschnellverbindung handelt es sich um die höchste von insgesamt drei Kategorien, nach denen das Radwegenetz entsprechend der zu erwartenden Nutzung aufgebaut werden soll. Die Planung basiert auf Raumanalysen und verkehrlichen Erhebungen zu den Pendlerzahlen.

Bei mehr als 2000 Radfahrern pro Tag erfolgt eine Einstufung als regionale Radschnellverbindung, bei mehr als 500 Radlern pro Tag als regionale Radhauptverbindung und bei weniger als 500 Radfahrenden pro Tag als regionale Radverbindung. Den einzelnen Kategorien sind in Anbetracht der Pendlerzahlen und Entfernungen unterschiedliche Ausbaustandards zugeordnet.

Im Fall der Radschnellverbindung liegt die Breite des separat geführten Radweges bei vier Metern und die des Fußweges bei 2,50 Metern. Bei den Radhauptverbindungen sind dies drei Meter (Radweg) und zwei Meter (Fußweg, wenn dieser möglich ist). Bei den Radverbindungen soll der gemeinsame Rad- und Gehweg 2,50 bis drei Meter breit sein.

Radschnellwegprojekte sollen vom Land gefördert werden

Die Verwaltung begrüßt, dass Voerde an den Radschnellweg 1 angebunden werden soll. Ein genauer Verlauf eines regionalen Radhaupt- oder Radschnellweges müsse aber erst planerisch ermittelt und politisch beraten werden. Dies gelinge nur über eine gemeinsame Machbarkeitsstudie mit den Städten Wesel, Dinslaken und Duisburg. Radschnellwegprojekte sollen der Verwaltung zufolge vom Land gefördert werden. Ob auch die Kosten für die erforderliche Machbarkeitsstudie vom Land getragen werden, sei noch nicht bekannt.

Bei den regionalen Radhaupt- und Radverbindungen indes sei die Frage der Kostenträger nicht geklärt beziehungsweise könnten entsprechende Förderanträge im Zuge des „Aktionsplans Nahmobilität“ des NRW-Verkehrsministeriums gestellt werden.

Verwaltung favorisiert Trasse möglichst an der Bahnlinie

Als mögliche Radschnellwegeverbindung auf Voerder Stadtgebiet ist eine Trasse aufgezeigt, die ab Fried-richsfeld im Bereich der Frankfurter Straße und im Stadtteil Voerde zunächst über die Bahnhofstraße und dann weiter über die Dinslakener Straße durch Möllen und den Wohnungswald weiter nach Eppinghoven geführt wird.

Darüber hinaus sind noch alternative Trassenkorridore dargestellt – eine entlang der Hindenburgstraße, eine weitere an der Betuwe-Linie. Die Verwaltung favorisiert letztere Variante – eine Führung möglichst nah entlang der Bahntrasse Emmerich-Oberhausen, „weil der Bahnhof Voerde und der Bahnhof Friedrichsfeld an der Strecke liegen würden“ und damit die „beiden bevölkerungsreichsten“ Stadtteile „gut anzubinden wären“.

Zudem bestehe bereits ein bahnparalleler Radweg, bei dem die „Problematik der Hauszufahrten“ entfalle und eine „relativ geradlinige Verbindung entstehen würde“, argumentiert die Verwaltung. Auch sei wegen des Ausbaus der Betuwe-Linie der bestehende, bahnparallele Radweg neu in einer Breite von mindestens 3,50 Meter wieder herzustellen, weil dieser gleichzeitig als Rettungsweg genutzt werden solle. (P.K.)