Dinslaken. . Wenn einmal im Jahr in der Tiefgarage unter der Stadtbibliothek der Flügel parkt, ist das Cello nicht weit. Im diesjährigen Programm des Musikerehepaars Annemieke Schwarzenegger und Bernhard Bücker erlebte das Publikum an diesem Wochenende den Pianisten allerdings für mehrere Stücke solo. Der Grund: Vor 100 Jahren starb Claude Debussy. Und diesem wollte auch Bücker seine Referenz erweisen. Werke für die Besetzung Cello und Klavier hinterließ der Franzose allerdings nicht. So ließ Bücker alleine das Publikum in die schwebende, bilderreiche Musik des Komponisten eintauchen, der in Analogie zu den französischen Malern des 19. Jahrhunderts „Impressionist“ genannt wird. Wie er, im übertragenden Sinne, neue bzw. außereuropäische Tonleitern als Paletten für ganz eigene Klangfarben benutzte, erklärte Bücker in einer Moderation, die geradezu zur musiktheoretischen Lehrstunde wurde: „Wir sind ja hier schließlich unter der VHS.“

Wenn einmal im Jahr in der Tiefgarage unter der Stadtbibliothek der Flügel parkt, ist das Cello nicht weit. Im diesjährigen Programm des Musikerehepaars Annemieke Schwarzenegger und Bernhard Bücker erlebte das Publikum an diesem Wochenende den Pianisten allerdings für mehrere Stücke solo. Der Grund: Vor 100 Jahren starb Claude Debussy. Und diesem wollte auch Bücker seine Referenz erweisen. Werke für die Besetzung Cello und Klavier hinterließ der Franzose allerdings nicht. So ließ Bücker alleine das Publikum in die schwebende, bilderreiche Musik des Komponisten eintauchen, der in Analogie zu den französischen Malern des 19. Jahrhunderts „Impressionist“ genannt wird. Wie er, im übertragenden Sinne, neue bzw. außereuropäische Tonleitern als Paletten für ganz eigene Klangfarben benutzte, erklärte Bücker in einer Moderation, die geradezu zur musiktheoretischen Lehrstunde wurde: „Wir sind ja hier schließlich unter der VHS.“

Aber natürlich darf das Cello bei „Klassik in der Tiefgarage“ nicht zu kurz kommen. Der Samstagabend bei Kerzenschein unter niedriger Betondecke begann mit Antonio Vivaldis Sonate Nr. 5 Nr. 1. Sie ist, wie alle sechs Cello-Sonaten des Barockkomponisten ganz auf das Streichinstrument ausgerichtet. Es singt, besonders im langsamen dritten Satz mit seinem Siciliano-Charakter, das Klavier stützt lediglich die Akkorde.

So etwas wäre nichts für Beethoven gewesen. Dazu war der Starpianist, der viel Aufsehen erregte, und das wollte er auch gezeigt haben. Also erfand er für sich kurzerhand die Gattung Sonate für Klavier und Violoncello - und Bernhard Bücker kam ins Schwärmen. Denn Beethoven behandelt beide Instrumente gleichwertig. Das bedeutet, dass Annemieke Schwarzenegger mit feinem, akzentuiertem Strich brillierte, ihr Mann aber mit rasanten Läufen auf dem Flügel ebenso glänzt. Beethoven lässt die beiden sich die Themen wie Bälle zuwerfen: Ein Paradestück für ein eingespieltes Kammermusikalisches Team.

Die Überraschung hat sich das Duo aber für den zweiten Teil nach der Pause aufbewahrt, in der der Fachdienst Kultur wie immer dem Publikum Sekt spendierte. Der Franzose Caix D’Hervelois (1680-1759) spielte selber Gambe, ein Vorgängerinstrument des Cellos. Für sein Instrument schrieb er kleine Stücke als Charakterbilder: Die „Florentinerin“, die vornehm wie extravagant erscheint, die heitere Mailänderin, die melancholische Provenzalin, die es Bücker besonders angetan hatte: Es ist der Charakter, der dem Cello den schönsten Ton verleiht.

Ein Ton, der auch bei der Hochzeit von Prinz Harry nicht ungehört blieb. Das Duo Schwarzenegger/Bücker ließ sich davon inspirieren und spielte als Zugabe die wundervolle Sicilienne von Maria-Theresia von Paradis.