Dinslaken. . Veranstaltung auf dem Scholtenhof wird es dieses Jahr nicht geben. Organisatoren führen die hohen Auflagen und die hohe Verantwortung an.
Tausende Lichter funkelten und verbreiteten Anfang Dezember den Hauch von Weihnacht. Reih an Reih schmiegten sich die kleinen Holzhütten in das Ambiente des Scholtenhofes, die Ställe waren mit Stroh und Tannengrün dekoriert.
Vorbei – in diesem Jahr wird es keinen Weihnachtsmarkt auf dem Bauernhof in Eppinghoven geben. Die Organisatoren haben sich dazu entschieden. Schweren Herzens, wie Dr. Thomas Becker sagt, aber die Verantwortung für eine solche Veranstaltung, die stets viele Menschen anzog, könne heutzutage von Privatpersonen nicht mehr gestemmt werden.
Die Entscheidung für das Aus des Weihnachtsmarktes fiel nicht von heute auf morgen. Bereits Anfang Januar wurde darüber gesprochen, suchten die Organisatoren, zu denen auch Norbert Franke, Betriebsleiter des Scholtenhofes, und Carsten Rogasik gehören, Kontakt zur Stadt.
Händler wurden am Wochenende informiert
Doch die Verwaltung konnte nicht helfen und so wurde Ende April das Aus beschlossen, so Becker, der seit 1991 beim Weihnachtsmarkt dabei ist. Die Händler – rund 50 sind jedes Jahr nach Eppinghoven gekommen – sind am Wochenende informiert worden.
Von einem endgültigen Aus will Becker nicht sprechen. Ob dieser Markt zukünftig in gewohntem Rahmen oder mit einem anderen Konzept erneut stattfinden wird, lassen die Organisatoren bisher offen.
„Uns fällt dieser Entschluss wirklich nicht leicht, aber permanent steigende Auflagen zum Brandschutz, im Straßenverkehr, bei der Beschäftigung von Personal und im Umgang mit dem Verkauf von Lebensmitteln erreichen inzwischen ein Ausmaß, dass wir dies von der Verantwortung, aber auch von den damit verbundenen Kosten kaum noch schultern können“, berichtet Carsten Rogasik, der hinter den Kulissen für die Organisation des Marktes zuständig ist. Inzwischen fehle auch das Personal, das man für den Aufbau und den Betrieb des Weihnachtsmarktes benötige.
Zufahrt sollte gesperrt werden
Wie die Organisatoren mitteilen, habe der Weihnachtsmarkt im vergangenen Jahr kurz vor dem Aus gestanden, weil man wenige Tage vor der Veranstaltung die Zufahrt zu den Parkplätzen sperren wollte. „Empfohlen wurde stattdessen der Einsatz eines Shuttlebusses vom Parkplatz Trabrennbahn“, so Carsten Rogasik.
Unterm Strich haben die Organisatoren feststellen müssen, dass die Verantwortung für öffentliche Großveranstaltungen von Einzelpersonen kaum noch zu tragen sei. „Bisher ist alles gut gegangen, aber ein kleiner Unfall vor einigen Jahren mit langwierigen Diskussionen über Verantwortlichkeiten hat uns vor Augen geführt, auf welch schmalem Grat wir uns stets bewegen“, wenn man den Bauernhof für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellt, so Rogasik.