Voerde. . Bei Bürgerinfo der Bahn rückten andere Themen als die Planungsänderungen in den Fokus. Nicht nur die Zugänge zum Bahnsteig waren ein Kritikpunkt.
Die Stadt hat bei der Bürgerinfo der Bahn zu Planungsänderungen beim Ausbau der Betuwe-Strecke auf dem Abschnitt Friedrichsfeld auch ihre Forderung nach Aufzügen noch einmal bekräftigt. Dezernent Wilfried Limke erinnerte an das 2017 von den Betuwe-Anrainer-Kommunen mit Bahn und Politik verabredete ganzheitliche Rettungskonzept mit Lösungen für die Löschwasserversorgung und die Zuwegung, über dessen konkrete Realisierung an Ort und Stelle sich dann die Stadt Voerde, das Verkehrsunternehmen und die Feuerwehr abgestimmt hatten. In der Frage sei man mit der Bahn d’accord, sagte Limke, nicht aber in anderen essentiellen Punkten, die weh täten und die sich nicht in den Planungsänderungen wiederfinden.Dazu gehört die Installation von Aufzügen zusätzlich zur vorgesehenen, mehr als 100 Meter langen Rampe, über die der Bahnsteig erreicht werden soll. Menschen mit eingeschränkter Mobilität sei der Weg nicht zuzumuten, erklärte Limke.
Er appellierte an die Bahn, eine Barrierefreiheit zu schaffen, die ihre Kunden anspreche. „Das ist der Türöffner, Kunden zu erreichen.“ Betuwe-Projektleiter Stefan Ventzke erwiderte, das Thema Aufzüge bleibe als Dissens bestehen – das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) müsse darüber entscheiden. Die Bahn werde dies von sich aus nicht umsetzen, sagte er und argumentierte mit der Vorgabe eines maßvollen Umgangs mit Steuermitteln. Diese Verpflichtung habe dort ihre Grenzen, wo es an die Gesundheit von Menschen gehe, konterte Limke.
Bahn will mit Stadt weiter Klinken putzen gehen
Er sehe gute Chancen, die geforderte Schaffung von Aufzügen am Haltepunkt Friedrichsfeld mit der Bahn doch noch zu erreichen, erklärte er und appellierte, dies so in Richtung EBA zu kommunizieren. Am Ende bot Ventzke an, mit der Stadt weiter Klinken putzen zu gehen, um zu schauen, wer das Geld für die geforderten Aufzüge bereitstellt.
Dezernent Limke wiederholte zudem die Forderung der Stadt nach einem Lückenschluss beim Lärmschutz und betonte, dass die bezogen auf das Gesamtprojekt noch fehlenden Meter im Ganzen nicht mehr viel ausmachen würden. Passiver Lärmschutz an den Gebäuden habe „keine Qualität“, dies sei „nur eine Krücke“.
Auch Bürger äußern Kritik an fehlenden Aufzügen
Die Änderungen und das Prozedere im damit verbundenen Deckblattverfahren, um die es in der Bürgerinfo der Bahn gehen sollte, traten bei der Veranstaltung weitestgehend in den Hintergrund. Auch von Seiten der Bürger – nicht einmal 25 waren in die Aula des Gymnasiums gekommen, was wohl nicht nur dem Wetter, sondern auch der späten Bekanntgabe des Termins geschuldet gewesen sein dürfte – gab es wegen des Aufzug-Themas mehrfach Kritik. Es sei eine Unverschämtheit, wie mit Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, umgegangen werde. Auch mit Koffer sei es schwierig, über die Rampe zum Bahnsteig zu kommen, lautete ein Einwand.
CDU-Ratsherr Georg Schneider hinterfragte zudem die künftige Gestaltung des Haltepunktes, beklagte eine Nichtbeachtung des Personenverkehrs und der damit verbundenen Kundenbelange und sprach die Schaffung von Angsträumen durch den Bau von Schallschutzwänden an. Betuwe-Projektleiter Ventzke verwies auf die Notwendigkeit, diese zu bauen, und auf die auch nach dem Streckenausbau vorhandene Dammlage des Haltepunktes und den Einsatz transparenter Elemente, um das Problem abzumildern.