Dinslaken. . Etwa 40 Besucher haben auf den Bänken in der Sankt-Vincentius-Kirche Platz genommen, als Rudi Meyer, der Organisator der Orgelkonzerte und Organistin Felicia Meyerratken in den Altarraum treten. „Offensichtlich hat das gute Wetter viele davon abgehalten, heute zu kommen“, kommentiert Mayer die Anzahl der Gäste. Die Nicht-Erschienenen verpassen etwas. Zum einen ist es schon eine Seltenheit, dass eine Organistin bei der Konzertreihe zu Gast ist. „Es gibt einfach sehr viel weniger Frauen, die in diesem Bereich aktiv sind, als Männer“, kommentiert Rudi Mayer. Zum anderen erwartet die Konzertgäste ein buntes Programm, bei dem Felicia Meyerratken alle Register zieht.
Etwa 40 Besucher haben auf den Bänken in der Sankt-Vincentius-Kirche Platz genommen, als Rudi Meyer, der Organisator der Orgelkonzerte und Organistin Felicia Meyerratken in den Altarraum treten. „Offensichtlich hat das gute Wetter viele davon abgehalten, heute zu kommen“, kommentiert Mayer die Anzahl der Gäste. Die Nicht-Erschienenen verpassen etwas. Zum einen ist es schon eine Seltenheit, dass eine Organistin bei der Konzertreihe zu Gast ist. „Es gibt einfach sehr viel weniger Frauen, die in diesem Bereich aktiv sind, als Männer“, kommentiert Rudi Mayer. Zum anderen erwartet die Konzertgäste ein buntes Programm, bei dem Felicia Meyerratken alle Register zieht.
„Es wird sehr viel improvisiert“, kündigt die Organistin schon vor dem Start ihres Programms an und setzt diese Ankündigung direkt mit der Choralfantasie „Te deum laudamus“ von Dietrich Buxtehude um. Mit leichten Tönen startend entfaltet sich das Stück zu einem komplexen Orgelwerk, bei dem Felicia Meyerratkens Finger über die Tasten des Instruments fliegen. Auch beim „Veni Creator“ von Nicolas de Grigny ist vom zu Grunde liegenden pfingstlichen Hymnus nicht viel zu hören, dafür gibt es Improvisationen, die vom filigranen Spiel auf dem Instrument bis zu volltönenden Klängen reichen. Mit zwei der „6 Fugen über B-A-C-H“ von Robert Schuhmann hat die Organistin zwei Stücke mitgebracht, die eigentlich für den Pedalflügel geschrieben wurden. „Leider hat dieses Instrument nicht überlebt“, sagt sie. Hier bekommt das Publikum Stücke zu hören, die schon sehr nach Bach klingen.
Im Zentrum des Programms stehen bei Felicia Meyerratken allerdings vertonte Emotionen. Mit Naji Hakims „Aalaiki’ssalaam“ (übersetzt: Friede sei mit dir) präsentiert sie Variationen über ein musikalisches Thema, das ursprünglich aus dem Libanon stammt. „Ich denke, dieses Thema bleibt immer aktuell“, sagt die Organistin. Was sie dann präsentiert, ist eine musikalische Achterbahnfahrt durch die Schrecken des Krieges und die Freuden des Friedens gleichermaßen. Helle, schnelle Tonfolgen treffen auf düstere, tiefe Klänge. Treibende Rhythmen wechseln sich ab mit langgezogenen, langsamen Passagen. Ähnlich ausdrucksstark kommt das Stück „Litanies“ von Jehan Alain daher, dass dieser komponierte, nachdem seine Frau eine Fehlgeburt zu verschmerzen hatte und seine Schwester tödlich verunglückte. Hier wird das zentrale Thema variiert, kommt mal als fanfarenhafter Klang daher, um dann in düsteren, dichten Klanggefüge den Zuhörern die ganze Wucht von Trauer und Verlust fühlbar zu machen.
Am Ende gibt es langanhaltenden Applaus für das Gastspiel von Felicia Meyerratken. Mit einer Zugabe verabschiedet sich die Organistin von ihrem Publikum in Dinslaken.