Dinslaken. . Die Stadt steckt 50 000 Euro in die veraltete Anlage hinter der Eishalle. Die Gestaltung übernahmen die Nutzer gemeinsam mit einem Planungsbüro.

Die Kanten bröseln, der Asphalt wird weich, die „Rail“ genannte Eisenstange der Skateanlage „Park der Sonne“ ist so verbogen, dass sich einer der Skater jüngst bei einem Sturz den Arm brach. Der 2003 gebaute Platz – auf dem jedes Jahr der Skateboardcontest PDS-Jam stattfindet – ist in die Jahre gekommen, auch die Anordnung des Parks ist nicht mehr auf dem neuesten Stand. Der Stadtrat hat die Neuplanung des Skateparks beschlossen, ein Planungsbüro engagiert. Wie der Platz aber gestaltet werden soll — das sollen und dürfen die Nutzer selbst bestimmen. Zu einem Workshop mit dem Planungsbüro fanden sich nun etwa ein Dutzend Kinder, Jugendliche und junge Männer und Frauen auf dem Platz hinter der Eishalle ein, teils schon mit dem eigenen Nachwuchs auf dem Arm.

Die Anordnung der Obstacles wird geändert

Wichtige Eckpunkte des neuen Skateparks hat die PDS-Crew zuvor in einer Liste festgeschrieben. Ein Streetplaza soll es werden mit vielen kleineren Hindernissen statt der hohen Rampen. Vor 15 Jahren hat man „Parks noch anders gebaut“, erklärt Skater Mirko Neuhaus. Durch die Anordnung - drei große Rampen – ist ein Drittel des 720 Quadratmeter großen Platzes ungenutzt – etwa der Bereich am Eingang. „Wir wollen den Flow des Parks verbessern“, so Neuhaus. Gleichzeitig soll der neue „Park der Sonne“ für den PDS-Jam (der nächste ist am 29./30. Juni) und auch für BMX-Fahrer nutzbar sein.

Ein Park für Skater und BMX-Fahrer

Die Hindernisse wurden mit Knete und Pappe modelliert.
Die Hindernisse wurden mit Knete und Pappe modelliert. © Heiko Kempken

„Wollt ihr eine Jumpbox?“ war daher eine der ersten Fragen, die Veith Kilberth bei dem Workshop stellte. Kilberth ist ehemaliger Profi-Skateboarder, Sportwissenschaftler und Konzepter des auf Skateparks spezialisierten Planungsbüros „Landskate“. Eine Jumpbox, eine große Rampe, würde aufgrund ihrer Größe den Park dominieren. Skater und BMX-Fahrer verzichteten – wenn dafür andere Hindernisse (Obstacles) so positioniert werden, dass sie für die Fahrradkünstler hoch genug sind - eine Stange (Rail) etwa.

So planen Dinslakens Skater ihre Anlage

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    Leerrohre für Beleuchtung wurden eingeplant

    Man sollte mehrere Hindernisse hintereinander kombinieren (also Lines fahren) können, gleichzeitig sollte der Park viele unterschiedliche Hindernisse bieten – das waren die Wünsche der Skater und BMXer. Granitkanten oder Metall? Die Skater entschieden sich für die haltbare Metall-Variante und planten auch Leerrohre für eine Beleuchtung ein, für die jetzt möglicherweise das Geld fehlt. Aus Knete und Pappe modellierten sie die Hindernisse und platzierten sie auf dem maßstabgetreuen Plan.

    Das Modell fließt in den Baubeschluss ein

    So soll der Skatepark nachher aussehen.
    So soll der Skatepark nachher aussehen. © NRZ

    Zwei große Blöcke sollen künftig den Park dominieren, die – und das ist das Besondere am Dinslakener Park – mit einer Vielzahl kleinerer Obstacles wie Rails, London Gap, Kicker kombiniert werden, in der bisher ungenutzten Ecke am Eingang soll eine „Bank“ zum Schwungholen platziert werden, in die gegenüber liegende Ecke schmiegt sich eine Quarterpipe.

    Die Ideen werden nun in ein 3D-Modell gegossen, das den Nutzern nochmals vorgelegt wird und das dann die Grundlage des Baubeschlusses sein soll. Simon Bleckmann, städtischer Jugendpfleger, rechnet damit, dass der Entwurf im Herbst dieses Jahres der Politik vorgelegt wird.