Voerde. . Bisher liegen Bezirksregierung zwei Einwendungen aus Voerde vor. Darin stehen „umfassende Bedenken“ etwa im Hinblick auf Natur- und Artenschutz.

Rein bemessen an der Zahl der Einwendungen, die im Planfeststellungsverfahren eingereicht wurden, scheint die Westerweiterung des Hafens Emmelsum in der Voerder Bürgerschaft auf eher wenig Gegenwehr zu stoßen: Die Bezirksregierung Düsseldorf erklärte auf NRZ-Nachfrage, dass bei ihr bisher zwei eingegangen sind, wobei die im Voerder Rathaus abgegebenen Einwendungen – nämlich zwei – berücksichtigt wurden.

Anwohnerschaft reicht Sammeleingabe ein

Bei einer davon handelt es sich um eine von mehreren Anwohnern einer wenige Kilometer vom Hafen Emmelsum entfernten „Splittersiedlung“ unterzeichnete Sammeleingabe, wie Voerdes Planungsdezernent Wilfried Limke erklärt. Keine Einwendungen – die Abgabefrist endete am Dienstag vergangener Woche – gingen im Weseler Rathaus zu dem Hafenprojekt ein.

Die von Voerder Seite abgegebenen Eingaben „tragen sehr umfassend Bedenken hinsichtlich Natur-, Arten-, Landschafts- und Umweltschutz vor“, heißt es von Seiten der Genehmigungsbehörde. Nähere Angaben dazu oder zu der Frage, ob auch die während der Bauphase für Anlieger der Transportwege zu erwartende hohe Verkehrsbelastung durch den Bodenanlieferung ein Thema ist, konnte sie mit Hinweis auf die erst noch anstehende intensive Beschäftigung mit den Inhalten der Einwendungen nicht machen.

Für die Realisierung des Vorhabens der DeltaPort GmbH & Co. KG müssen insgesamt etwa 700 000 Kubikmeter Erde an Ort und Stelle gebracht werden. Das Bodenmaterial wird unter anderem dafür benötigt, das rund 15,8 Hektar große Gelände, das sich in direkter Nachbarschaft zum Containerterminal der Firma Contargo befindet und zu einer Logistikfläche für die Ansiedlung hafenaffinen Gewerbes entwickelt werden soll, hochwassersicher zu machen. Die Fläche muss um einige Meter angehoben und dafür entsprechend aufgeschüttet werden.

Retentionsraum geht verloren

Dadurch wiederum gehen rund 694 000 Kubikmeter Retentionsraum – natürliches Überschwemmungsgebiet – verloren. Dieser Verlust soll mit dem Ausbau der Emschermündung und der Erweiterung des „Polders Orsoy“ ausgeglichen werden. Auf Voerder Stadtgebiet sei dies nicht möglich, erklärt Dieter Thurm, Prokurist und technischer Leiter bei DeltaPort. Der sogenannte landschaftsrechtliche Ausgleich soll, so sei es vorgesehen, zu mehr als 50 Prozent in Voerde erfolgen. Gäbe es dort ein größeres Flächenangebot, würde DeltaPort dieses nutzen. Wie berichtet, hatte die Wählergemeinschaft (WGV) in der jüngsten Ratssitzung moniert, dass der ökologische Ausgleich für den Eingriff in die Natur nicht im gewünschten Rahmen stattfinde.

Die eingebrachten Einwendungen und Stellungnahmen werden im weiteren Verfahren DeltaPort vorgelegt, die diese dann kommentieren soll. Sobald dies geschehen ist, wird ein Erörterungstermin organisiert, zu dem alle Einwender und Träger öffentlicher Belange – darunter auch die Stadt Voerde – eingeladen werden.