Dinslaken. Die Bergbautradition soll im September auf dem Dinslakener Zechengelände gewürdigt werden - mit einem Fest mit Tanz, Musik und Bergbau-Markt.

Für die Steinkohleförderung in Deutschland heißt es in diesem Jahr „Schicht im Schacht“. Damit endet eine industrielle Ära, die nicht nur auf Dinslaken und das Ruhrgebiet eingewirkt hat, sondern die ebenso das Leben ganzer Generationen prägte und weiterhin prägen wird. Um diese Verbindung zur Bergbautradition entsprechend zu würdigen, veranstaltet die Stiftung Ledigenheim Lohberg in Kooperation mit zahlreichen Partnern am Samstag, 15. September, ein groß angelegtes Fest auf dem Zechengelände.

„Verbindung zwischen Lohberg und dem Bergbau verdeutlichen“

„Wir wollen mit diesem Fest die Verbindung zwischen Lohberg und dem Bergbau verdeutlichen - das, wofür der Stadtteil steht“, fasst Janet Rauch von der Stiftung Ledigenheim Lohberg zusammen. Entsprechend sind an diesem Tag von 11 bis 24 Uhr verschiedene Aktionen mit Bezug zum Bergbau geplant. Im Bergpark laden Vereine und lokale Akteure zu einem Familienfest ein. Unter anderem wird hier die Reggaeband Otumfuo mit westafrikanischen Klängen aufwarten. Teil des Ensembles sind zudem Tänzer und Akrobaten, die bereits bei der Extraschicht 2017 in Dinslaken gastierten.

Herzstück ist die „Fundgrube Zechenwerkstatt“

Herzstück von „Schicht im Schacht“ soll die „Fundgrube Zechenwerkstatt: Kostbarkeiten und Trödel“ sein. Dazu werden Sammler und Händler aus ganz Deutschland sowie Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden nach Lohberg reisen, um Grubenlampen und Zubehör rund um den Bergbau auszustellen. „Die Grubenlampen sind das A und O - ohne die wäre Bergbau gar nicht möglich gewesen. Es werden aber auch Zeichnungen, Hauerbriefe und Ähnliches ausgestellt“, sagt Wolfgang Dudek, der den Markt organisiert.

Die „Fundgrube“ war zunächst in der Zechenwerkstatt geplant, soll aufgrund der Ruhrtriennale aber nun in ein großes Zelt verlegt werden. Wichtig sei es Dudek, dass es kein reiner Trödelmarkt sei, vielmehr würden wertvolle Antiquitäten und Kulturgut aus dem Bergbau ausgestellt werden. Dudek hegt Überlegungen, die „Fundgrube“ jährlich in Lohberg zu etablieren.

Auch von Seiten der weiteren Organisatoren kursieren bereits Ideen, wie die Bergbautradition weiterhin gelebter Bestandteil der Gartenstadt sein kann. „Ich glaube, uns ist bewusst, dass wir eine Bergbautradition haben, die immer mehr verloren geht“, konstatiert Silvo Magerl stellvertretend für das Netzwerk der Traditionsvereine Bergbau.

Ein Versprechen für die Zukunft

Deshalb sei es wichtig, sich dieser Tradition weiterhin gewahr zu bleiben, sie aufleben zu lassen. „Schicht im Schicht“ soll so nicht zu einer verklärenden Erinnerung an vergangene Zeiten überhöht werden, sondern als ein Versprechen für die Zukunft aufgefasst werden. „Wir wollen das Thema auch über 2018 hinweg pflegen. Deshalb müssen wir uns jetzt Gedanken machen, wie das gelingen kann“, sagt Janet Rauch mit Blick auf die kommenden Jahre.

>> HINTERGRUND

Die Initiative zu dem Fest ging von der Stiftung Ledigenheim Lohberg aus. Zu den engsten Kooperationspartnern zählen die Din-Event, Freilicht AG und das Netzwerk der Traditionsvereine Bergbau. Außerdem beteiligen sich die IGBCE, der Knappenverein, die Bergkapelle Niederrhein, der VfB Lohberg, die Caritas und die Lohberger Kindergärten.

Erste Ansprechpartnerin für mögliche weitere Kooperationen an diesem Tag ist Janet Rauch von der Stiftung Ledigenheim Lohberg: www.ledigenheim-lohberg.de