Voerde. . Es war ein schicksalsträchtiges Jahr, in dem Veronika Steiner vor 100 Jahren das Licht der Welt erblickte. An ihrem Geburtstag, dem 10. Februar, einem Sonntag, erklärte zwar Leo Trotzki den Kriegszustand für beendet, es dauerte allerdings noch fast einen Monat bis es zu einem Friedensvertrag zwischen Russland und dem Deutschen Reich kommen sollte und noch mehrere bis es endlich Frieden gab. Und auch sonst war im Jahr 1918 viel los: In Deutschland erlangten Frauen endlich das aktive und passive Wahlrecht (Nov.), die Spanische Grippe bricht zum Ende 1918 aus und wird bis Ende 1919 über 20 Millionen Menschen das Leben kosten. Helmut Schmidt, Nelson Mandela, Betty Ford, William Holden und Rita Hayworth werden geboren – das Sonntagskind Veronika Steiner überlebt sie alle.
Es war ein schicksalsträchtiges Jahr, in dem Veronika Steiner vor 100 Jahren das Licht der Welt erblickte. An ihrem Geburtstag, dem 10. Februar, einem Sonntag, erklärte zwar Leo Trotzki den Kriegszustand für beendet, es dauerte allerdings noch fast einen Monat bis es zu einem Friedensvertrag zwischen Russland und dem Deutschen Reich kommen sollte und noch mehrere bis es endlich Frieden gab. Und auch sonst war im Jahr 1918 viel los: In Deutschland erlangten Frauen endlich das aktive und passive Wahlrecht (Nov.), die Spanische Grippe bricht zum Ende 1918 aus und wird bis Ende 1919 über 20 Millionen Menschen das Leben kosten. Helmut Schmidt, Nelson Mandela, Betty Ford, William Holden und Rita Hayworth werden geboren – das Sonntagskind Veronika Steiner überlebt sie alle.
Das Glück war der heute 100-Jährigen die größte Zeit ihres Lebens hold, erzählt Tochter Karin Prochnau. Im letzten Kriegsjahr des Ersten Weltkrieges in Mülheim an der Ruhr geboren, überstand die kleine Veronika nebst ihren Eltern nicht nur ihn sondern auch den zweiten fast nahezu unbeschadet. Dank ihrer Landwirte-Verwandtschaft in der Eifel fielen auch die Hungerjahre nicht ganz so schlimm aus.
Die erste Ehe ging zwar in die Brüche, doch ein Sohn blieb ihr davon, die zweite Ehe (1948) mit Johannes Albrecht Steiner brachte Veronika hingegen das Glück. Auf dem Tanzfest hatten sich der Ostdeutsche und die Mülheimerin kennen- und lieben gelernt. Johannes siedelte nach Mülheim über, bekam Arbeit bei Siemens und zog mit seiner kleinen Familie, inzwischen erweitert um Tochter Karin, nach Wesel.
Die Jahre vergingen, Veronika und Johannes Steiner zogen ins Haus der Tochter in Friedrichsfeld, wo Veronika Steiner noch heute in der eigenen Wohnung lebt. Fit und gesund sei sie noch, bestätigt Tochter Karin, lediglich das mit dem Hören will nicht mehr so recht klappen und auch die Gelenke versagen schon einmal ihren Dienst. Ihr Motto für ein langes Leben: „Ich stehe jeden Morgen früh auf, egal ob die Sonne lacht oder nicht und sage: Ich kann, ich will und ich muss – so wird man alt.“ Gesund gelebt – sicherlich nicht immer, nur geraucht, das habe sie nie, nachdem es ihr nach der ersten Zigarette speiübel gewesen sei. Nur einmal habe sie sich einer Operation unterziehen müssen, mit 90 Jahren, erzählt Karin Prochnau, doch die habe sie mit einem Augenzwinkern überstanden.
Noch immer liest Veronika Steiner jeden Morgen die NRZ, verfolgt das Geschehen rund um die Welt und in ihrer Heimatstadt. Auch puzzelt sie mit Begeisterung, handarbeitet mit Lust und Liebe. Und genoss am Samstag mit ihren Lieben und den Gästen, darunter auch der stellvertretende Bürgermeister Bert Möllenken, ihren 100. Geburtstag.