Voerde. . Das kommt auch nicht alle Abende vor, dass Werner Schenzer, Leiter des VHS-Zweckverbands Dinslaken-Voerde-Hünxe und Programmplaner des Voerder Kulturprogramms, mit der Ansage „Hier ist für euch der wunderbare Werner“ auf die Bühne geholt wird. Aber wenn Hennes Bender den Abend gestaltet, ist halt vieles anders. Kabarett? Comedy? „Ich habe keine Botschaft. Von uns wird eine moralische Haltung erwartet, die man bei Politikern vermisst“, stellt er gleich zu Beginn klar und bezeichnet sich, wegen der fehlenden Botschaft, als Nordkorea der Comedy.

Das kommt auch nicht alle Abende vor, dass Werner Schenzer, Leiter des VHS-Zweckverbands Dinslaken-Voerde-Hünxe und Programmplaner des Voerder Kulturprogramms, mit der Ansage „Hier ist für euch der wunderbare Werner“ auf die Bühne geholt wird. Aber wenn Hennes Bender den Abend gestaltet, ist halt vieles anders. Kabarett? Comedy? „Ich habe keine Botschaft. Von uns wird eine moralische Haltung erwartet, die man bei Politikern vermisst“, stellt er gleich zu Beginn klar und bezeichnet sich, wegen der fehlenden Botschaft, als Nordkorea der Comedy.

Solche Sätze sind typisch. Bender setzt seine politischen Spitzen beinahe beiläufig. Weil er ohnehin in seinem Programm zweimal 45 Minuten nur mit dem Publikum zu plaudern scheint. Locker, von Hölzsken auf Stöcksken, scheinbar ohne einen roten Faden. Aber ungemein treffsicher, mit Pointen, die sitzen, aber keinen verletzen. Mit Selbstironie. „Hütet euch vor Leuten, die keinen Humor haben, die können auch nicht über sich selbst reflektieren.“ Wieder so ein Spruch mit Tiefgang zwischen Mystery-Berichten von obszön gurrenden Tauben und Sprudelflaschen, die im Dunkeln Geräusche wie aus „Akte X“ machen.

Hennes Benders Plauder-Shows funktionieren über die Interaktion mit dem Publikum. Und deshalb betrat er auch schon kurz vor acht, vor Schenzers Begrüßung, die Bühne bei Saallicht, machte aus, wer von den Besuchern in der Aula des Gymnasiums Voerde die weiteste Anreise gehabt hat, wer der jüngste im Publikum war. Ben (9) besuchte das erste Mal eine Kabarettveranstaltung, er durfte sich prompt die Zugabe wünschen (der „Anrufbeantworter“).

Das mit dem Saallicht hätte er vielleicht besser sein lassen sollen. Die Bühnenscheinwerfer nahmen ihm dies nämlich offensichtlich übel und verweigerten nach der Pause auf einmal den Dienst. Kurze Irritation, dann setzte Bender sein Programm mit halbem Saallicht fort. Hatte ja ohnehin zu Beginn geargwöhnt, dass er es am Gymnasium Voerde im Vergleich zum im Zentrum gelegenen Rathaus, wo er das letzte Mal auftrat, ziemlich dunkel fand.

Erhellend sind dagegen die Erkenntnisse, die man aus Benders „Luft nach oben“ mit nach Hause nimmt. Dass David Bowie in der deutschen Version von „Heroes“ nicht „Schüsse zerreißen die Luft“, sondern „Schüssel Reis in der Luft“ sang, was er im Video von China Girl in die Tat umsetzte. Dass die feine Ironie von Bahnansagen einfach zu oft nicht erkannt werden, dass Benders Frau, Friederike mit Namen, in den letzten Wochen etwas viel Wind gemacht hat. Und dass der 49-jährge seinen runden Geburtstag dieses Jahr nicht feiern braucht, wenn er nur mit seinem neuen Programm auch wieder hier in der Region vorbeischaut.