Dinslaken. . Zerstrittene Gruppierungen der FDP Dinslaken sollen sich zuerst bei einem außerordentlichen Parteitag aussprechen.
Im vergangenen Jahr feierte die FDP Dinslaken noch gemeinsam den Wahlerfolg im Rathaus Dinslaken – nun, vier Monate später, ist der Dinslakener Ortsverband der Liberalen heillos zerstritten. Am morgigen Mittwoch, bei der Sitzung des Kreisvorstandes, könnte sich abzeichnen, in welche Richtung es für die FDP Dinslaken geht. Den Ortsparteitag, bei dem es am 7. Februar um Vorstandswahlen gehen sollte, sagte der Vorstand ab. Stattdessen soll es vorher einen außerordentlichen Parteitag mit Aussprache geben.
Das ist passiert
Der Dinslakener FDP-Vorsitzende Mirko Perkovic, der erst seit April 2016 im Amt ist, drohte Anfang Januar, beim Ortsparteitag nicht mehr als Vorsitzender anzutreten. Gegen ihn laufe eine „Kampagne“, so die Begründung. Er wirft FDP-Mitglied Gerald Schädlich vor, aus seinem Umfeld Mitglieder zu rekrutieren, um den Vorstand zu übernehmen. „Unter solchen Umständen“, kündigte Perkovic an, wolle er nicht mehr kandidieren. Damit hat er einen Schlagabtausch ausgelöst.
Denn mittlerweile haben sich innerhalb des Ortsverbands zwei Gruppierungen gebildet, die sich gegenseitig Vorwürfe machen. Auch der ehemalige Fraktionsvorsitzende Bernd Helmut Minzenmay meldete sich aus dem Ruhestand zu Wort.
Darum geht es
Er habe vor Jahren Fraktionsgelder bei der FDP behalten wollen, statt an die Stadt zurückzuzahlen, wirft die Gruppierung um Mirko Perkovic und Bernd Helmut Minzenmay Gerald Schädlich vor. Das weist dieser als „frei erfunden“ von sich.
Im Gegenzug wirft die Gruppierung um Schädlich dem Vorsitzenden unter anderem vor, einen vierstelligen Fehlbetrag in der Kasse nicht aufzuklären und Mitgliedsbeiträge nicht einzuziehen.
Tatsächlich, so bestätigt Schatzmeister Phillip Jäger, der sich nach eigenem Bekunden aus dem Streit heraushalten und „einfach meine Arbeit machen“ möchte, seien vor seiner Amtszeit, in den Jahren 2014 und 2015 Mitgliedsbeiträge nicht eingezogen worden. Entsprechende Schulden beim Kreis habe der Ortsverein mithilfe eines Darlehens der Bundespartei abgegolten. Im Jahr 2016 seien die Beiträge aus technischen Gründen nicht eingezogen sondern per Brief eingefordert worden, einige hätten bislang noch nicht gezahlt. Im laufenden Jahr sei man – obwohl die technischen Voraussetzungen nun gegeben seien, noch nicht dazu gekommen, das Lastschriftverfahren einzurichten, so Jäger.
So geht es weiter
Am morgigen Mittwoch soll der Kreisvorstand der FDP über die Aufnahmeanträge der neuen Mitglieder – zwölf sind es nach NRZ-Informationen – entscheiden. Den Ortsparteitag samt Vorstandswahlen, der eigentlich am Mittwoch, 7. Februar stattfinden sollte, hat der Vorstand verschoben – auch, weil die Zurücksendung des Rechenschaftsberichtes durch die Bundespartei noch ausstehe. Stattdessen soll am Dienstag, 6. Februar, ein außerordentlicher Parteitag mit Aussprache geben. Perkovic hofft, die Wogen dort glätten zu können. Auch Schädlich bezeichnet das als „wünschenswert. Allerdings habe ich angesichs des bisherigen Verhaltens meine Zweifel“. Der Vorstand, so Perkovic, werde alle zwei Jahre gewählt - theoretisch genüge also eine Wahl in diesem Jahr.