Dinslaken. . Gerald Schädlich, ehemals FDP-Ratsherr und jetzt sachkundiger Bürger wirft Dinslakens FDP-Chef Mirko Perkovic „Intrigen und Denunziationen“ vor.
„Es gibt keine Kampagne gegen den Vorstand.“ So kommentiert Gerald Schädlich die Vorwürfe des Dinslakener FDP-Vorsitzenden Mirko Perkovic. Dieser hatte Schädlich, der ehemals FDP-Ratsherr war und jetzt sachkundiger Bürger für die FDP ist, eine „Kampagne“ vorgeworfen, die die Übernahme des Parteivorstandes zum Ziel habe.
Eine Übernahme des Vorsitzes sei „bisher kein Thema“ gewesen, so Schädlich zur NRZ. Deswegen sei er auch „einigermaßen überrascht von der Frontal Attacke“. Mirko Perkovic hatte Schädlich, der 2010 von der Fraktion ausgeschlossen worden war, vorgeworfen, Familienmitglieder zu rekrutieren, die in die Partei eintreten und für ihn abstimmen sollen. Das sei 2014 schon einmal der Fall gewesen, danach seien die Verwandten wieder ausgetreten. Nun hätten mehrere ihren Wiedereintritt beantragt.
Junge Neumitglieder hinterfragen den Führungsstil
Schädlich seinerseits wirft Perkovic „Intrigen und Denunziationen“ vor. Tatsächlich seien „vor allem von jungen Neumitgliedern ausgehend in letzter Zeit Fragen zu seinem Führungsstil aufgekommen“. Es finde „keine Zusammenarbeit zwischen Partei und Ratsmitglied“ statt. Ihm gehe es „nicht um die Sache, sondern ausschließlich darum, seine Stellung zu festigen.“ Zudem wirft Schädlich dem Parteivorstand vor, das Fehlen eines vierstelligen Kassenfehlbestands „unter den Teppich zu kehren“.
Es sei „der Eindruck entstanden“, dass Perkovic den „alten Strukturen und Handlungsweisen“ der „überwunden geglaubten Minzenmay-Ära“ nachhänge, so Schädlich. Einige ehemalige Mitglieder, die „Hoffnung auf eben diese Erneuerung nach einer Zeit“ hatten, seien wieder eingetreten, um „aktiv die Partei auf Ortsebene frei vom Ballast alter Zeit positiv mitzugestalten.“
Nur fünf Monate Mitglied der Partei
Ausgetreten seien diese Mitglieder laut Schädlich, nachdem unter anderem Mirko Perkovic „beim Parteitag in 2014 massenhafte Eintritte veranlasst hat“ um sich einen vordere Listenplatz zu sichern.
Schädlich nennt „die beiden Brüder von Mirko Perkovic, die beide im Februar 2014 eingetreten und bereits im September wieder ausgetreten sind. Oder die Eheleute R. die nur fünf Monate Mitglied gewesen sind.“ Auch sei Perkovic’ Frau selbst erst „vor wenigen Tagen“ der FDP beigetreten.
Perkovic weist die Vorwürfe zurück
Perkovic weist auf Nachfrage der NRZ darauf hin, dass regelmäßige Treffen, Sitzungen und Vorstandssitzungen stattfänden, zu denen er „stets nachweisbar ordentlich“ einlade und in deren Rahmen zusammengearbeitet werde.
Schädlich selbst habe einer „Taskforce Kasse“ angehört, die aufgelöst worden sei. Im übrigen sei Perkovic’ Frau bereits seit November Mitglied, er habe nur einen Bruder und kenne keine „Eheleute R.“.
Der Kreisvorstand entscheidet am 24. Januar über die Aufnahmeanträge, am 7. Februar ist Vorstandswahl bei der FDP Dinslaken.