Voerde. . Neue Stadtwerke Voerde sollen ab September dieses Jahres tätig werden. Entscheidung fiel unabhängig von der Bäderfrage.

Noch in diesem Jahr sollen aus der „Wasserversorgung Voerde“ die „Stadtwerke Voerde“ werden. Grund ist der ab September 2018 geplante Einstieg der neuen Gesellschaft in den Energievertrieb (Strom und Gas), wie Bürgermeister Dirk Haarmann auf Anfrage der NRZ erklärt.

Dies sei bereits seit langem ein im Gesellschaftsvertrag verankerter Gegenstand des Unternehmens, der nun umgesetzt werden solle. Zurzeit laufe das kommunalrechtliche Anzeigeverfahren, nach Genehmigung der Umfirmierung soll zu dem Vorhaben, das bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden muss, „eine umfassende Information erfolgen“, kündigt Haarmann an, der mit Verweis darauf aktuell keine Details preisgeben will.

Nach den Vorteilen für die Kommune gefragt, führt Voerdes Verwaltungschef wirtschaftliche Gründe an. Durch den Einstieg in den Energievertrieb seien Ertragssteigerungen möglich, von denen die Stadt profitieren wolle, da diese sich positiv auf den Haushalt auswirken.

Das Beispiel der Gemeindewerke Hünxe

Auf der anderen Seite spricht Haarmann „von überschaubaren Risiken“, was auch „die Positivbeispiele in den Nachbarkommunen“ zeigen würden. Auch geht mit der Gründung von Stadtwerken häufig die Erwartung einer hohen Identifikation der Bürger und Kundenbindung einher.

Die Gemeindewerke Hünxe, die im Juni 2013 aus der Gasversorgung Hünxe und der Wasserversorgung Hünxe hervorgegangen sind, erklären, die vollzogene Verschmelzung habe viele Vorteile gehabt – „vor allem für unsere Kunden. So können wir Kundennähe und Regionalität konsequent in den Fokus stellen.“ Die Hünxer profitierten somit von einer „Wasser und Energieversorgung aus einer Hand“.

Stadt und Gelsenwasser als Partner

Nach NRZ-Informationen sollen an den Stadtwerken Voerde, wie im Fall der noch bestehenden Gesellschaft, die Stadt und die Gelsenwasser AG einen Anteil von jeweils 50 Prozent halten.

Der Zeitpunkt für den Einstieg in den Energievertrieb soll dem Vernehmen nach nicht nur angesichts der weiterhin guten Zinslage, sondern auch aus unternehmerischer Sicht sehr günstig sein.

Unabhängig von der Bäderlandschaft

Die Entscheidung sei unabhängig von der Frage nach der zukünftigen Gestaltung der Bäderlandschaft in Voerde erfolgt, betont Bürgermeister Haarmann.

In einem Gespräch mit der NRZ Anfang 2017 hatte er erklärt, dass Voerde bezüglich seiner Bäder den „großen Nachteil“ habe, „keine Stadtwerke“ zu haben.