Voerde/Dinslaken. . Der Tannenbaum auf dem Voerder Marktplatz musste gekürzt werden, da er nicht in die Bodenhülse passte. In Dinslaken gibt es ein anderes Problem.

  • Auf dem Voerder Rathausplatz steht seit einigen Tagen ein mickrig wirkender Weihnachtsbaum
  • Das Exemplar musste gestutzt werden, weil der Stamm zu dick war und nicht in die Bodenhülse passte
  • Auch die benachbarte Stadt Dinslaken stellte die Tannenbaum-Frage vor ein Problem

Der Rheinpegel auf dem Voerder Rathausplatz bekam kürzlich Gesellschaft auf Zeit: Die Stadt hat ganz in der Nähe einen Weihnachtsbaum aufgestellt. Zugegeben, neben dem 15 Meter hohen Stahlkoloss kann alles andere einfach nur winzig wirken. Aber selbst im Vergleich zu andernorts ebenfalls an zentralen Punkten aufgestellten Weihnachtsbäumen, die nicht mit Monumentalem wie einer riesigen Stele konkurrieren müssen, ist das Voerder Exemplar ziemlich mickrig ausgefallen.

Bodenhülse auf dem Voerder Marktplatz ist nicht nur als Verankerung für den Weihnachtsbaum gedacht

Um die viereinhalb Meter dürfte der wohlduftende Baum in die Höhe ragen. Wie zu hören ist, soll der arme Kerl ursprünglich mal mindestens doppelt so groß gewesen sein. Dezernent Wilfried Limke will dies auf NRZ-Nachfrage nicht bestätigen, wohl aber, dass der Baum gestutzt werden musste, da dieser so, wie er war, nicht in die Hülse im Boden passte. Dies soll Limke zufolge nicht etwa dem Umstand geschuldet sein, dass die Vorrichtung von Anfang an zu klein für eine dafür vorgesehene stattlichere Tanne oder Fichte dimensioniert gewesen sein könnte. Im übrigen, erklärt er, hat die Bodenhülse nicht nur diese Funktion. Auch wird darin der Mast für den Erntedankkranz verankert und zudem dem Zeltdach, das beim Stadtfest über den Platz gespannt wird, der „statische Mittelpunkt“ gegeben.

Mit mehreren Holzkeilen ist der Stamm des gestutzten Weihnachtsbaums nun versehen.
Mit mehreren Holzkeilen ist der Stamm des gestutzten Weihnachtsbaums nun versehen. © Heiko Kempken

Der Dezernent gibt zu, dass der Baum ein „bisschen niedrig“ ist, der dürfe aufgrund der Proportionen des Platzes „gerne höher sein“. Aber „Bäume sind nunmal so gewachsen, wie sie gewachsen sind“. Der Stamm war für die Bodenhülse jedenfalls zu dick – und am Ende der Stutzaktion offenbar zu dünn, wie die vier eingesetzten Holzkeile vermuten lassen. Vielleicht findet sich ja im nächsten Jahr ein schlankeres Modell mit entsprechendem Höhenmaß...

Übrigens: Den auf dem weitläufigen Platz so einsamen Weihnachtsbaum schmücken möchte die Stadt nicht. Wer ihm gerne zu ein wenig Glanz verhelfen möchte, der kann sich im Rathaus melden.

In Dinslaken kann der Weihnachtsbaum nicht an der Stelle stehen, wo er stehen sollte

Auch den Dinslakener Weihnachtsmarkt stellte die T-Frage vor ein Problem. Pünktlich vor dem 1. Advent soll am Donnerstag, 30. November, ein schmucker Tannenbaum auf dem Weihnachtsmarkt an der Neutor-Galerie eingeweiht werden. Sogar ein Prominenter soll dazu geladen werden - die Veranstalter bemühen sich um BVB-Torwarttrainer Teddy de Beer aus Dinslaken und die Fußball-Nationalspielerin Linda Dallmann aus Hünxe. Allerdings kann der Tannenbaum nicht an der Stelle stehen, wo er stehen sollte. „Wir wollten den Weihnachtsbaum in der Mitte des Platzes aufstellen, so der Essener Veranstalter Leon Finger.

Ein Betonklotz sollte den Baum halten. Allerdings machte die Statik den Planern einen Strich durch die Rechnung: „Ein 15 Meter hoher Baum steht in einem Betonklotz bei Sturm oder Schneefall möglicherweise nicht sicher“, ließ sich Finger belehren. Also doch an den gewohnten Standort am Rand des Platzes mit dem Baum. Dort ist auch extra dafür eine Bodenhülse eingelassen. Auf der nun aber leider ein Karussell steht. Den Baum habe der Din-Service schon auf Lager, sagte Finger gestern der NRZ. Also musste das Karussell verschoben werden: Dafür müssen die Flügel hochgeklappt und der Mittelteil auf Räder gesetzt werden. „So ein Karussell ist ja im Prinzip auch nur ein Anhänger“, sagt Finger.