Dinslaken. . Zug findet in diesem Jahr zum 70. Mal statt. Organisatoren des Heimatvereins erwarten über 2000 Besucher. Sie wollen Tradition beibehalten.

  • Der Martinszug in Eppinghoven findet in diesem Jahr bereits zum 70. Mal statt
  • Organisatoren des Heimatvereins erwarten in diesem Jahr wieder über 2000 Besucher
  • Am Umzug selbst soll sich nicht viel ändern, Heimatverein will Tradition beibehalten

Schon zum 70. Mal zieht St. Martin in diesem Jahr mit seinem Gefolge durch Eppinghoven: Beim Martinszug durch den Stadtteil, der am Mittwoch, 8. November, um 17.30 Uhr startet, erwarten die Organisatoren des Heimatvereins Eppinghoven über 2000 Besucher.

„Der Zug ist einfach jedes Jahr aufs Neue eine ganz besondere Veranstaltung“, findet Ulrich Maas, Schriftführer des Eppinghovener Heimatvereins. „Wir werden ihn auch in diesem Jahr so machen, wie in den Jahren zuvor.“

Einstimmung mit kurzer Andacht

Bereits ab 17 Uhr treffen sich die Teilnehmer zur Einstimmung vor der Pfarr­kirche St. Jo­hannes, hier gibt es eine kurze Andacht. Anschließend zieht der Zug vom Kirchplatz durch die Kerk­mann­straße, Auf der Brey, Irkensbusch, Im Kirchbruch über die Eppink­straße zum Schüt­zen­platz des BSV Eppinghoven 1743.

„Bei schlechterem Wetter, so wie zum Beispiel im vergangenen Jahr, verkürzen wir unsere eigentlich 1,8 Kilometer lange Route um 500 Meter“, erklärt Ulrich Maas. Dann geht es an der Waldorfschule vorbei direkt über die Eppinkstraße zum Schützenplatz.

Drei Musikkapellen und Freiwillige Feuerwehr Epping­hoven begleiten

Begleitet werden St. Martin und sein Gefolge in diesem Jahr von drei Musik­kapellen, die traditionell natürlich Martinslieder spielen werden. Die Freiwillige Feuerwehr Epping­hoven begleitet und sichert den Zug wieder. Auch sorgen deren Mitglieder dafür, dass das Martinsfeuer auf dem Schützenplatz ordnungsgemäß brennen kann. Hier wird dann von „St. Martin“ Hermann Kratz, der die historische Figur seit 2009 mimt, die Legende des Heiligen vorgetragen.

Zuvor trugen in Eppinghoven schon fünf andere Personen den roten Mantel: Reinhold Schmitz, Sohn des Hauptlehrers Schmitz, spielte in 1948 und 1949 den ersten „St. Martin“. 1950 und 1951 war es der Landwirt i.R. Johannes Hüttermann, von 1952 bis 1957 dann Alois Herrmann. Bernhard Puschmann saß von 1958 bis 1988 im Sattel, Heinz Ruloffs schließlich von 1989 bis 2008.

>> AUF DIE KINDER WARTEN 600 GEFÜLLTE TÜTEN

  • Rund 600 Martinstüten werden die Mitglieder des Heimatvereins am Vormittag vor dem Martinszug im Schützenhaus des BSV Eppinghoven befüllen. Die Tüten werden dann nach dem Zug gegen Abgabe eines Gutscheins an alle Kinder verteilt.
  • Die Gutscheine für die Martinstüten können noch bis Samstag, 4. November, zum Preis von 2,50 Euro erworben werden in der Metzgerei Rockhoff an der Heerstraße 333 und im Hofladen Bellingröhr an der Rotbachstraße 40.
Heimatverein begrüßt den Vorstoß, St. Martin zum immateriellen Weltkulturerbe zu erklären 

Die Rheinische Tradition der Martinsumzüge soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Die Mitglieder des Heimatvereins Eppinghoven begrüßen den Vorstoß eines Martinsfreundes aus dem Kreis Viersen. „Das wäre eine Aufwertung der Tradition, die ich unterstützenswert finde“, sagt Jürgen Otte vom Heimatverein.

„Die Geschichte von St. Martin, die Geschichte des Teilens ist etwas, das Kindern und auch Erwachsenen immer wieder verdeutlicht werden sollte“, begründet Otte. Es sei wichtig, die Geschichte von St. Martin, der seinen Mantel teilte und eine Hälfte an einen armen, unbekleideten Mann gab, im Gedächtnis zu verankern, sei sie doch auch auf die heutige Zeit übertragbar; ein Beispiel für Geben und Nehmen.

Sofern die Martinstradition zum immateriellen Kulturerbe erklärt wird, wäre es nach dem Rheinischen Karneval und der Flussfischerei an der Sieg-Mündung die dritte Tradition aus NRW, die in das bundesweite Verzeichnis aufgenommen wird. Eine Entscheidung dazu soll Mitte nächsten Jahres fallen.