Dinslaken. . Duisburg und der Kreis Wesel vereinbaren eine Delegationsvereinbarung, mit der der Betrieb der Linie nach 2020 sichergestellt wird.
- Vereinbarung zwischen dem Kreis Wesel und Duisburg sichert den Betrieb nach 2020
- Eine Einstellung der Bahnlinie passt laut SPD-Fraktion absolut nicht in die heutige Zeit
- Im Raum stehen ab 2020 Kosten im hohen sechsstelligen Bereich
Fährt auch nach dem 1. Januar 2020 die Straßenbahnlinie 903 zwischen Watereck und Bahnhof Dinslaken? Damit das der Fall ist, haben der Kreis Wesel und die Stadt Duisburg eine öffentlich-rechtliche Delegationsvereinbarung abgeschlossen, in der es um die Sicherstellung der Bahnlinie geht.
Doch was noch nicht klar ist, scheint die Frage zu sein, wer die Kosten für die Linie 903 tragen soll. In der öffentlich-rechtlichen Vereinbarung ist nur vom Kreis Wesel die Rede, in der Sitzung des Kreisausschusses am Donnerstag, wurde aber gesagt, dass Dinslaken diese Kosten stemmen soll. Ausgaben in Höhe von einer Millionen Euro könnten auf die Stadt zukommen.
Dabei geht es um einen Ausgleich der Unterdeckungen ab dem Jahr 2020, die in einer Größenordnung von rund 500 000 Euro auf dem Streckenabschnitt der DVG-Linie 930 im Bereich der Stadt Dinslaken entstehen.
Einstellung wäre ein Unding
Vor der Sitzung hatte die Kreistagsfraktion der SPD in einer Pressemitteilung erklärt, sie stelle sich „ohne Wenn und Aber auf die Seite der Nutzerinnen und Nutzer der Straßenbahnlinie 903“. Die Linie, die Dinslaken mit Duisburg verbindet, einzustellen, wäre nach Ansicht von Gerd Drüten ein Unding.
Jeden Tag seien nicht nur Hunderte von Berufspendlern sowie Schüler auf diese Linie angewiesen. „Auch viele Einkaufsfahrten macht diese Straßenbahn möglich und das seit über 100 Jahren“, so Drüten. Eine Einstellung passe absolut nicht in die heutige Zeit, wo alle immer wieder darüber reden, den ÖPNV zu stärken und den Autoverkehr nicht noch weiter ansteigen zu lassen.
Im Raum stehen ab 2020 Kosten im hohen sechsstelligen Bereich. Hierfür müsse eine Lösung gefunden werden. Möglich ist, dass der Kreis sie übernimmt, dass man sie sich teilt. Kreistagsmitglieder von CDU und Bündnis 90/Die Grünen haben sich allerdings schon festgelegt.
Die Kosten soll Dinslaken tragen
Dinslaken soll die Kosten tragen, weil allein die Stadt einen Nutzen von dieser städteübergreifenden Verbindung habe. „Es ist ausdrücklich unser Wunsch, dass Dinslaken das selbst stemmen muss. Es ist wichtig, dass wir bereits jetzt festgelegen, wer das bezahlen muss“, wird Frank Berger (CDU) in einer Pressemitteilung des Kreises zitiert.
Hubert Kück (Grüne) sagte demnach, dass es eine besondere Tätigkeit der DVG auf dem Gebiet der Stadt Dinslaken sei. „Der Vorteil kommt ausschließlich der Stadt Dinslaken zugute.“
Tragbare Lösung wird gewünscht
Diese Linie verfolgt offenbar auch die Kreisverwaltung. Kreiskämmerer Karl Borkes bezog sich auf den im Juli beschlossenen Nahverkehrsplan und demnach „sollen die Kosten diejenigen Kommunen tragen, die den Nutzen daraus ziehen“.
Kreistag befasst mit dem Thema am 12. Oktober
Von der Stadt Dinslaken war dazu gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Die Stadt Duisburg, so die Pressemitteilung der Kreisverwaltung, habe die Vereinbarung bereits beschlossen. Die Sitzung des Kreistages ist am Donnerstag, 12. Oktober.
Die SPD-Kreistagesfraktion wünscht sich eine für alle tragbare finanzielle Lösung. Die notwendige Bahnlinie dürfe nicht in Frage gestellt werden.