Dinslaken. . Bei der ersten Ausgabe der Fußball-Talkrunde lag der Fokus mit Bernard Dietz, Dietmar Linders und Michael Bella auf dem MSV Duisburg.
In der ausverkauften Traditionskneipe Maaß war es Axel Wolff, der als Moderator als erster das Wort ergriff und die drei Gäste zur ersten Ausgabe der „Maaßflanke“ vorstellte. Dabei feierte ein Großteil der Fußballfans die drei Gäste schon bei der Nennung ihrer jeweiligen Namen: Bernard Dietz, Michael Bella und Dietmar Linders zählen, zumindest bei den Fans des MSV Duisburg, zu den lebenden Legenden des deutschen Fußballs.
Und an diese durften dann die Fans einige Fragen stellen, die Moderator Axel Wolff von seinen drei Gästen abwechselnd beantworten ließ. Natürlich war, bei der illusteren Runde der drei ehemaligen Profifußballer, der Revierclub aus Duisburg ein großes Thema. Ob dem Club noch mal goldene Zeiten bevorstehen könnten? „Ich glaube nicht, dass der MSV noch mal so gut dastehen wird, wie in den 60er- und 70er-Jahren“, sagte Dietmar Linders. „Ich würde dem Verein wünschen, dass er nochmal ganz oben mitspielen kann“, ergänzte Bernard Dietz. Einige klare Worte hatten die drei ehemaligen Profikicker aber auch zu aktuellen Entwicklungen im Fußball parat. Zum Beispiel zu Ablösesummen und Gehältern der heutigen Fußballprofis. „Was heute an Millionen gezahlt wird, ist viel zu viel“, erklärte Dietmar Linders. „Die Jungs können doch gar nicht mehr klar denken.“ Dem stimmte auch Michael Bella zu: „Man sollte da Obergrenzen einführen oder dafür sorgen, dass ein Teil des Geldes wohltätigen Zwecken zu Gute kommt“, sagte er.
Axel Wolff, Michael Bella, Dietmar Linders und Bernard Dietz (v.l.) sprachen Rat der Profis: Junge Talente sollten zusätzliche Ausbildung machen
Die Kommerzialisierung des Fußballs sahen die drei ehemaligen Profis generell mit Sorge. „Der Spaß am Fußball sollte immer die Hauptsache sein“, erklärte Bernard Dietz. Wenn junge Talente kicken wollen, sollten sie auf jeden Fall noch eine vernünftige Ausbildung zusätzlich machen. Ansonsten seien, zumindest wenn es nach Michael Bella geht, aber alle für diesen Kommerzialisierungsprozess verantwortlich. „Wenn wir mal alle den Fernseher ausließen und vier Wochen nicht ins Stadion gingen, würde sich diese Sache auch erledigen“, sagte er.
Apropos Stadion. Alle drei Gäste der „Maaßflanke“ sprachen sich gegen Gewalt bei Fußballspielen aus und forderten auch klare Strafen, für Menschen, die im Stadion für Krawall sorgen oder mit Feuerwerkskörpern hantieren. „Das hat für mich nichts mit Fußball zu tun“, sagte Bernard Dietz. Kritische Worte gab es auch in Sachen Videobeweis. „Man sollte zu den Tatsachen-Entscheidungen zurückkehren“, erklärte Michael Bella und erntete dafür Applaus der versammelten Fußball-Interessierten bei Maaß. „Man hat jetzt schon gesehen, was da für Fehler passieren. Meiner Meinung nach ist das bisher eine Katastrophe.“ Applaus gab es am Ende der Talkrunde für Gäste und den Moderator.
>>> Info: Neues Veranstaltungsformat
Die „Maaßflanke“ soll ab jetzt regelmäßig in der Traditionskneipe am Neutor stattfinden. Alle drei Monate möchte Axel Wolff zum Fußball-Talk mit Gästen aus der Region einladen. Dabei soll jedes Mal ein anderer Verein aus der Region im Fokus stehen.
Das Eintrittsgeld für den Fußball-Talk ging als Spende an die Jugendabteilung von Wacker Dinslaken, für die Heinrich Tinthoff die Spende entgegennahm. Auch die drei ehemaligen Fußball-Profis hatten auf eine Gage für ihre Talkteilnahme verzichtet.